Im EU-Durchschnitt lebt jeder Sechste auf engstem Raum.

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Wiesbaden/Luxemburg/Wien – Jeder Siebente in Österreich (15 Prozent) hat 2017 in einer Wohnung gelebt, die im Verhältnis zur Zahl der Bewohner zu wenig Zimmer hat und damit als überbelegt gilt. In Deutschland war es nur jeder Vierzehnte. Damit liegt Deutschland aber noch deutlich unter dem europäischen Durchschnitt, geht aus Vergleichsdaten des EU-Statistikamtes in Luxemburg hervor.

Überdurchschnittlich stark betroffen sind in Deutschland Alleinerziehende und armutsgefährdete Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Rund jeder Fünfte dieser Gruppe (je 19 Prozent) lebte in einer nicht angemessenen Wohnung.

Als überbelegt gilt eine Wohnung etwa, wenn sich drei Kinder ein Kinderzimmer teilen oder wenn Eltern das Wohnzimmer zugleich als Schlafzimmer nutzen. Wohnraummangel ist vor allem ein Problem der städtischen Ballungsgebiete, in denen hohe Grundstückspreise und hohe Nachfrage die Mieten hochtreiben. So lebten in den deutschen Städten elf Prozent der Menschen in einer überbelegten Wohnung, auf dem Land nur vier Prozent. Während 17 Prozent der Erwachsenen mit einem ausländischen Pass eine nicht passende Wohnung hatten, galt das nur für sechs Prozent der Erwachsenen mit deutschem Pass.

Österreich im EU-Schnitt

Im EU-Durchschnitt liegt die Überbelegungsquote bei 16 Prozent, geht aus den Eurostat-Daten hervor. Zum Beispiel leben in Polen und Ungarn fast 41 Prozent der Bevölkerung in einer überbelegten Wohnung – in Rumänien sogar 47 Prozent, in der Slowakei auch noch 36 Prozent. In Österreich waren es 15 Prozent und in Frankreich acht Prozent. In Belgien und den Niederlanden hingegen waren demzufolge nur fünf beziehungsweise vier Prozent der Bevölkerung von Wohnraummangel betroffen, während die "Überbelegungsquote" in Zypern und Malta mit jeweils drei Prozent EU-weit am niedrigsten war. (APA, dpa, 14.1.2019)