Das Design des Grills ist grober geworden.

Foto: Andreas Stockinger
Grafik: der Standard

Der Innenraum des Santa Fe.

Foto: Andreas Stockinger

Wien – Der neue Santa Fe ist in die Breite und auch in die Länge gegangen: 4,8 Meter lang, 1,9 Meter breit. Der längere Radstand verspricht zudem mehr Komfort auf der Straße. Es ist der derzeit Größte in der herkömmlichen Modellpalette Hyundais, der nächstgrößere Wagen wäre dann schon ein Kleinbus oder Lieferwagen.

Verschiebbare Sitzbank

Der gewonnene Platz kommt vor allem den Passagieren in der zweiten Reihe zugute, sie können jetzt richtig bequem sitzen und sich den Popsch anwärmen lassen. Auch hinten gibt es eine Sitzheizung und für diverse elektrische Geräte zwei USB-Buchsen und eine 220-Volt-Steckdose. Die Sitzbank ist außerdem verschiebbar, auch die Neigung der Lehne lässt sich verstellen. Die Klappsessel in der dritten Reihe sind für kleinere Kinder gedacht und auch nur für solche geeignet. Groß gewachsene Menschen überstehen hier nur kürzere Wegstrecken, sonst kommt es zu Krämpfen.

Einer wie viele, aber auf der großzügigen Seite, was das Platzangebot und die Ausstattung betrifft: Wenn wir Kinder oder Tiere im Wagen zurücklassen, werden wir vom Hyundai Santa Fe ermahnt.
Foto: Andreas Stockinger

Gut gemeint ist manchmal für denjenigen schwierig, dem diese Aufmerksamkeit gilt: Die Sitzflächen der beiden vorderen Sitze lassen sich elektrisch erweitern und in zehn verschiedenen Positionen verstellen. Das heißt aber auch, dass es einen ziemlichen Aufwand bedeuten kann, die perfekte Sitzposition zu finden. Und jedes Mal wird man sich fragen, ob eine andere Einstellung nicht noch besser sein könnte.

Verbessert wurde die Übersichtlichkeit. Wer es ganz genau wissen will – und Hyundai teilt das gern mit: Die hinteren seitlichen Scheiben sind um 41 Prozent größer geworden, und über die zweite und die optionale dritte Sitzreihe soll der Fahrer besser hinwegsehen können.

Amerikanisch

Designt wurde der Santa Fe in den USA, wo er ein großer Erfolg ist und maßgeblich dazu beitrug, dass sich die Südkoreaner am amerikanischen Markt durchsetzten. Produziert wird der Santa Fe übrigens auch in Russland und in China. Unser Modell hingegen: amerikanisches Design und europäische Ausstattung. Und europäische Fahrwerkseinstellungen, also weniger schwimmend und ein wenig straffer auf der Straße, allerdings immer noch im gemütlichen Bereich.

Der Santa Fe ist großzügig, modern und intelligent ausgestattet. Zum ersten Mal ist auch ein Alarm verfügbar, der sich Rear Occupant Alert nennt. Dieses System wird beim Parken aktiviert und erkennt über einen Ultraschallsensor Bewegungen auf den hinteren Sitzplätzen. Der Fahrer wird visuell und akustisch darauf hingewiesen, wenn er sich entfernt, aber noch jemand hinten im Auto sitzt, den er möglicherweise vergessen hat. Sinnvoll könnte das etwa bei besonders hohen Temperaturen sein, wenn Fahrer oder Fahrerin erinnert wird, dass kleine Kinder oder Tiere nicht im Wagen zurückgelassen werden sollten.

200 PS Diesel

Aussehensmäßig ist der Santa Fe ein wenig weicher in den Konturen geworden, vorn mit einem sehr markanten Kühlergrill allerdings grober, was die Robustheit unterstreichen soll.

Unser Testwagen war mit einem Vierzylinderturbodiesel ausgestattet, der 200 PS leistet und dem Santa Fe leichte Füße macht: genug Durchzug für alle Fälle. Die Leistungsreserven unterstreichen die komfortable Anmutung des ganzen Wagens.

Eine ganze Armada von Assistenzsystemen, genannt Smart Sense, sorgt sich um unsere Sicherheit: ein Querverkehrswarner mit Notbremsfunktion; ein Safety Exit Assist, der selbstständig die Türen verriegelt, wenn sich ein Auto oder Motorrad von hinten nähert; ein Frontkollisionswarner mit autonomem Notbremsassistenten; ein Spurhalteassistent. Beim Lenken hilft der Wagen also schon, beim Denken noch nicht. Oder etwa doch? (Michael Völker, 25.1.2019)