Apple Maps bei DuckDuckGo.

Screenshot: STANDARD

Die Marktmacht von Google ist geradezu erdrückend: Weltweit kommt die Suchmaschine des Unternehmens auf einen Marktanteil von mehr als 90 Prozent. Wer sich etwas umsieht, findet aber sehr wohl noch Alternativen. Einer davon ist das auf Privacy fokussierte DuckDuckGo, das nun mit einer neuen Zusammenarbeit Nutzer gewinnen will.

Verbindung

DuckDuckGo nutzt ab sofort die Karten von Apple zur Anreicherung der eigenen Suchergebnisse. Wer nach einem Restaurant oder auch einer spezifischen Adresse sucht, bekommt also jetzt neben der Aufzählung der populärsten Ergebnisse auch gleich eine Verortung dieser Lokalitäten auf Apple Maps geboten. Zusätzliche werden Informationen zu Öffnungszeiten und Bewertungen angezeigt. In der Detailansicht gibt es dann auch noch die Möglichkeit, Satellitenfotos einzusehen.

Im Gegensatz zum vergleichbaren Angebot von Google soll aber auch hier die Privatsphäre ganz im Vordergrund stehen. Daten über die eigenen Nutzer sammle man bei all dem nämlich keine, versichert DuckDuckGo. Und auch Apple betont, dass bei seinen Karten alle Informationen anonymisiert werden.

Integration

Für dieses Feature nutzt DuckDuckGo ein Angebot, das Apple Mitte des vergangenen Jahres vorgestellt hat, und sich offiziell noch in der Beta-Phase befindet: Das Webkit JS, über das Apple-Karten in Apps und Webseiten eingebunden werden können. Dessen kostenlose Nutzung ist eigentlich auf 250.000 Kartenansichten pro Tag beschränkt, was bei einer Suchmaschine relativ rasch überschritten werden dürfte. Ob Apple hier für DuckDuckGo eine Ausnahme macht oder im Hintergrund Geld fließt, ist unbekannt.

Bisher verwendete DuckDuckGo eine Mischung aus unterschiedlichen Kartendiensten. So wurden die Minikarten neben den Suchergebnissen bisher aus OpenStreetMaps gespeist. In der Detailansicht gab es dann aber auch noch die Option auf Bing-Karten zu wechseln. Jetzt wird all dies mit Apple Maps vereinheitlicht. Die Details zu Lokalen werden von Yelp geliefert.

Hintergrund

Als Apple Maps erstmals veröffentlicht wurde, brachte dies dem iPhone-Hersteller noch jede Menge Spott ein. Immerhin wies der Service zum Teil eklatante Qualitätsprobleme auf. Mittlerweile hat sich Apple Maps aber zu einem immer stärkeren Konkurrenten für Google entwickelt, gerade in den USA hat man dabei deutliche Fortschritte beim Kartenmaterial gemacht. (apo, 16.1.2019)