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Gewonnen hat Österreich bei diesem Turnier bisher nur gegen Saudi-Arabien – als Bilyk Top-Torschütze war.

Foto: AP/Henning Bagger

Herning – Österreich bestreitet heute bei der Handball-WM in Deutschland und Dänemark quasi ein Finale um den Aufstieg in die Hauptrunde. Afrikameister Tunesien ist in Herning der Gegner (17.30 Uhr, ORF Sport +), die Ausgangslage ist nicht gerad rosig. Ein Sieg mit elf Toren Differenz ist notwendig. Es sei denn, Außenseiter Saudi-Arabien schlägt zweieinhalb Stunden davor Chile. Tritt das ein, wovon nicht auszugehen ist, würde schon ein Treffer mehr reichen. Österreich ist selbst schuld, diese Konstellation ist eine Spätfolge des blamabeln 24:32 gegen Chile.

"Natürlich wollen wir die Sensation schaffen. Wir werden voll fokussiert ins Spiel gehen und wollen auf jeden Fall gewinnen", sagte Tormann Kristian Pilipovic. Er könnte gegen Tunesien wieder ein Gespann mit Thomas Bauer bilden. Der reiste nach der Geburt seines Sohnes am Mittwochvormittag nach Herning und würde den nachnominierten Oldie Nikola Marinovic ersetzen. Teamchef Patrekur Johannesson wollte darüber kurzfristig entscheiden.

Klar ist, dass man gegen Tunesien eine ähnliche starke Goalie-Leistung wie am Dienstag gegen Dänemark braucht, da hatte Pilipovic großen Anteil an den guten ersten 25 Minuten. Österreich führte 7:3 und 8:5, letztendlich wurde es eine klares 17:28. Wie schon im gesamten Turnier gab es einen totalen Einbruch in der zweiten Halbzeit, das wird später einmal analysiert werden müssen. Gegen Norwegen wurde aus einem 13:16-Pausenstand ein 24:34-Endstand. Gegen Chile führte man nach 30 Minuten 15:14. "Wenn wir so auftreten wie in den ersten Hälften, dann haben wir gegen Tunesien auf jeden Fall eine Chance", sagte Rückraumspieler Janko Bozovic. Auch Sportdirektor Patrick Fölser versprühte Optimismus: "Jeder glaubt daran, niemand steckt den Kopf in den Sand."

Große Gefahr

Tunesien, WM-Dauergast und -Vierter 2005, habe "natürlich nicht die Klasse wie Norwegen und Dänemark", sagte Johannesson. "Aber es sind gute Handballer, körperlich stark. Die können schon gut nach vorne laufen und strahlen auf jeder Position große Gefahr aus." Sollte das Unterfangen nicht gelingen, wäre die WM für Österreich nicht ganz vorbei. Dann würde man im ungeliebten President's Cup am Wochenende in Köln oder Kopenhagen um die Plätze 13 bis 23 noch zwei Partien absolvieren. Immerhin wäre es die Gelegenheit, den teils wenig erfahrenen Akteuren zwei weitere Spiele auf internationalem Niveau zu verschaffen. (APA, red, 16.1.2019)