Gabriele Heinisch-Hosek bei ihrer Pressekonferenz am Donnerstag.

Foto: Matthias Cremer

Wien – Auch die Frauenvorsitzende der SPÖ, Gabriele Heinisch-Hosek, stellte am Donnerstag ihre Forderungen für Gewaltschutz vor. Sie könne sich nicht vorstellen, dass die von Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) angekündigten 500.000 Euro reichen werden, und forderte zwei Millionen Euro für Frauenberatungseinrichtungen und eine weitere Million für Männerberatung.

Alte Nummer, neue Nummer

Heinisch-Hosek kritisierte, dass eine neue Notrufnummer eingeführt werden soll. Denn es gebe bereis seit zwanzig Jahren den Notruf 0800-222555. Zudem hätten Frauen bei Beratungsstellen seit den Kürzungen 2018 (siehe Geschichte oben) monatelange Wartezeiten. Die Wiedereinführung der Fallkonferenzen begrüßte Heinisch-Hosek, allerdings müsse man auch in die Weiterbildung von Richtern und Richterinnen investieren.

Romeo Bissuti von Dachverband Männerarbeit betonte bei der gemeinsamen Pressekonferenz, welchen Einfluss – nicht nur bei Migranten – das Frauenbild mancher Männer habe. "Das eigentliche Motiv solcher Taten ist in den Einstellungen zu suchen, die Frauen das Selbstbestimmungsrecht nicht zugestehen." Das beginne schon im Kleinen. Viele Männer seien sich ihrer Privilegien nicht bewusst. Auch Birgit Haller, Leiterin des Instituts für Konfliktforschung, betonte, dass Gewalt an Frauen nicht ohne Änderung der Geschlechterverhältnisse abnehmen könne. (cms, 18.1.2019)