Das von den Wienern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Banken-Start-up N26 mit Sitz in Berlin will in Italien stark wachsen. Die Smartphone-Bank habe seit dem Start in Italien vor weniger als zwei Jahren mehr als 300.000 Kunden gewonnen, berichtete Stalf im Interview mit der Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore" am Montag.

"Nach Deutschland zählt Italien zusammen mit Spanien und Frankreich zu den Ländern mit einer Basis an Kunden, die an unserem Geschäftsmodell besonders interessiert sind. Wir rechnen, dass die Zahl der italienischen Kunden in Kürze auf über 500.000 steigen wird", betonte der 28-jährige Stalf.

700 Mitarbeiter

N26 sei in 24 europäischen Ländern mit einem Team von über 700 Mitarbeitern präsent. Mit 2,3 Millionen Kunden sei sie die "Mobilbank" mit der stärksten Wachstumsrate in Europa. Das Erfolgsrezept basiere auf einer innovativen digitalen Infrastruktur, die besonders kundenfreundlich sei. "Wir rechnen, dass wir in wenigen Jahren weltweit 100 Millionen Kunden erreichen werden", erklärte der Wiener.

Dank der innovativen Infrastruktur seien die Kosten für N26 gegenüber jenen traditioneller Banken viel geringer. "Kunden können zwischen drei verschiedenen Typen von Bankkonten wählen", so der Unternehmer.

"Haben bewiesen, dass Geschäftsmodell tragbar ist"

N26 sei immer noch ein Start-up-Unternehmen und habe kürzlich Finanzierungen in Höhe von 300 Mio. Dollar (263 Mio. Euro) für das Debüt auf dem US-Markt erhalten. Wichtig sei dabei die Kundenbetreuung, die von dem Hauptsitz in Berlin gesteuert wird. "Wir haben bewiesen, dass unser Geschäftsmodell tragbar ist", sagte Stalf.

Während viele Start-ups aus dem Finanzsektor mit traditionellen Banken kooperieren, tritt N26 als direkter Konkurrent auf. Das Unternehmen hatte zum Marktstart noch die Lizenz und Dienstleistungen der Wirecard Bank AG in Anspruch genommen. Im Juli 2016 erhielt N26 dann eine eigene Banklizenz. (APA, 21.01.2019)