Die Pille kann Depressionen auslösen. Ein Kausalzusammenhang besteht allerdings nicht.

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Bonn – Die Beipackzettel von hormonellen Verhütungsmitteln wie Antibabypille, Hormonspirale oder -pflaster müssen künftig einen Warnhinweis über mögliche Nebenwirkungen wie Depressionen enthalten. Auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) werde dieser Warnhinweis in die Fach- und Gebrauchsinformation aufgenommen, teilte das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am Montag in Bonn mit.

Der Warnhinweis sollte auch Apotheker und Ärzte sensibilisieren, "ihre Patientinnen entsprechend aufzuklären, sowie die Patientin informieren, ihren Arzt aufzusuchen, sobald Stimmungsänderungen und depressive Symptome auftreten", heißt es vonseiten des BfArM.

Hintergrund ist eine dänische Studie, die einen Zusammenhang zwischen hormoneller Verhütung und einem erhöhten Suizidrisiko beobachtete. Depressionen können schwerwiegend sein und sind ein Risikofaktor für Suizid. Laut dem deutschen Institut soll mit dem neuen Warnhinweis erreicht werden, sich im Fall von Stimmungsschwankungen und depressiven Symptomen – auch wenn diese kurz nach Einleitung der Behandlung auftreten – einen Arzt aufzusuchen. (APA, AFP, red, 22.1.2019)