Félix Tshisekedi ist neuer Präsident der Demokratischen Republik Kongo.

Foto: APA/AFP/JOHN WESSELS

Kinshasa – Nach der umstrittenen Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik Kongo ist der offizielle Wahlsieger Félix Tshisekedi am Donnerstag vereidigt worden. Damit findet die erste friedliche Machtübergabe seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1960 im Palast der Nation in der Hauptstadt Kinshasa statt.

Félix Tshisekedis Antrittsrede.
AFRIQUE REPLAY TV

Beobachter gehen davon aus, dass das Lager rund um den ehemaligen Langzeitherrscher Joseph Kabila kurz nach der Wahl ein geheimes Abkommen mit dem 55-jährigen Tshisekedi geschmiedet hat: Tshisekedi solle ungeachtet des Wahlausgangs zum Präsidenten gekürt werden. Gleichzeitig kann Kabila, der sich jahrzehntelang am Ausverkauf der Rohstoffe bereicherte, weiterhin im Hintergrund die Fäden ziehen und seine Vertrauten wichtige Posten behalten. Welche Zugeständnisse Tshisekedi dafür machen musste, ist unklar.

Tshisekedis Sieg wird vom unterlegenen Oppositionskandidaten Martin Fayulu nicht anerkannt. Fayulu und die einflussreiche katholische Kirche zweifeln das Ergebnis an. Die Afrikanische Union und die EU haben nach einigem Zögern dennoch angekündigt, mit Tshisekedi zusammenarbeiten zu wollen. Am Mittwoch erkannten auch die USA ihn als Präsidenten an. (APA, 24.1.2019)