Elizabeth II bemüht sich um eine halbwegs verträgliche Brexit-Lösung.

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Die britische Königin hat sich geäußert. Sie sagte: "Während wir neue Antworten in modernen Zeiten suchen, ziehe ich für meinen Teil erprobte und bewährte Rezepte vor, nämlich gut übereinander zu reden, unterschiedliche Standpunkte zu respektieren, Gemeinsamkeiten auszuloten und niemals das größere Bild aus dem Auge zu verlieren."

Das wurde als Anspielung der 92-jährigen Monarchin auf die Brexit-Debatte gewertet und als Bitte an die Politik, sich doch zu mäßigen. Sie sprach zum hundertsten Geburtstag des Norfolk Women's Institute, dem sie selbst seit 1943 angehört. Eine kleine Sensation, da die britische Königin sich normalerweise mit politischen Äußerungen sehr zurückhält. Sie muss also ganz schön besorgt sein, kann man daraus schließen.

Für Nichtbriten ein wenig verwirrend ist, dass Queen Elizabeth sich dann an einer Spielshow namens "Pointless" beteiligte, wo es laut britischem Wikipedia darum geht, "korrekte, aber obskure Antworten auf allgemeine Wissensfragen zu finden, um so wenige Punkte wie möglich zu machen". Wer Antworten anbietet, die überhaupt niemand anderer in den beiden Teams gefunden hat, ist Sieger. Diese Antworten werden "pointless" genannt, auf Deutsch "zwecklos".

Möge dies nicht ein böses Omen für die Bemühungen der Königin und der britischen Politik um eine halbwegs verträgliche Brexit-Lösung sein. (Hans Rauscher, 25.1.2019)