Herbert Kickl ist der erste österreichische Kaiser mit dem Vornamen Herbert und müsste eigentlich Herbert I. heißen. Aus Bewunderung für sein historisches Vorbild, Louis XIV, hat ER aber beschlossen, sich Herbert XIV. zu nennen.

Die Kaiserkrönung findet im Sommer auf dem Ulrichsberg statt. Der Adel wird zugegen sein, österreichische und internationale Gruselgrafen (Graf Bobby, Graf Rudi, Graf Dracula, Graf Gudenus) haben zugesagt. Für die Hofberichterstattung sorgen Blätter mit klarer aristokratischer, patriotischer Gesinnung: Krone (!) und Österreich (!).

Als besonderen Gunstbeweis hat Herbert XIV. den beiden Chefredakteuren die Ehre eingeräumt, ihm vor der Krönungszeremonie die Stiefel blanklecken zu dürfen. Jenem Viertel des Volkes, das freiheitlich gewählt hat, ist gestattet, der Krönung aus der Ferne zuzusehen. Die restlichen drei Viertel werden temporär konzentriert, wenn sie sich deppert spielen, auch auf Dauer.

Warum sollten wir einen Herbert mit dem Charisma eines ausgerauchten Kärntner Kracherls zum absoluten Alleinherrscher machen? Warum Demokratie, Menschenrechte, Legalitätsprinzip einmotten? Weil ER es gut mit Euch meint, Ihr Hirnöderln! Und wenn wir bei der Gelegenheit auch endlich das öde Parlament und die blöden Richter über Bord schmeißen könnten! Weil: Mir wern kaane Abgeordneten und Richter, mir wern nur den Herbert brauchen. (win, 28.1.2019)