Ein erfrischendes, nur leicht bitteres und einen Hauch von Süße andeutendes Ale.

Foto: Conrad Seidl

Yannick Allombert ist kein gelernter Brauer – und er ist sogar ein bisserl stolz darauf, dass er einen ganz anderen Zugang zum Bier hat als diejenigen, die das Brauen zum Beruf gemacht haben. Yannick ist Koch; sein Zugang zum Bier leitet sich aus Aroma und Geschmack, aus dem Erlebnis des Genusses und aus der Kombination von Zutaten ab.

Wenn er einen Sud braut, dann kommt es ihm darauf an, die Rohstoffe erkennbar bleiben zu lassen. Gleichzeitig sollten die Rohstoffe aus der Region kommen, was die stolzen Preise seiner Biere erklärt: 40 Prozent Weizenmalz kommen in sein "Die Gnädige" genanntes Bier, weitere 40 Prozent sind Gersten- und 20 Prozent Roggenmalz – alles im Ötztal gewachsen und dann in Wien vermälzt. Auch den Hopfen hat Yannick aus dem Ötztal: Als sich der Elsässer dort niedergelassen hat, hat er wilden Hopfen gefunden und diesen mit der elsässischen Sorte Strisselspalter gekreuzt. Die Hopfen aus dieser Kultur erntet er selbst, trocknet und verbraut sie – in diesem Fall zu einem erfrischenden, nur leicht bitteren und einen Hauch von Süße andeutenden Ale mit weichem Trunk, dessen Aroma vor allem retronasal an Birnen erinnert. (Conrad Seidl, RONDO, 11.2.2019)

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