Essen – Einmal im Monat erklärt der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, ein durch Spenden finanzierter gemeinnütziger Verein, der eine Reihe von Förderprogrammen initiiert hat, innovative universitäre Projekte zu sogenannten Hochschulperlen. Die Wortherleitung: "Weil diese Projekte klein sind, werden sie jenseits der Hochschulmauern kaum registriert. Weil sie glänzen, können und sollten sie aber auch andere Hochschulen schmücken."

2019 steht das Programm unter dem Schwerpunkt Future Skills. Und die Hochschulperle für den Jänner geht an die Universität des Saarlandes, wie der Stifterverband berichtet – genauer gesagt für das dort in Zusammenarbeit der Fachrichtungen Informatik und Philosophie eingerichtete Projekt "Ethics for Nerds".

Wichtige Inhalte, knackiger Titel

Ziel der 2015 erstmals eingerichteten Vorlesung ist es, Studenten der Informatik und informatiknaher Studiengänge ethische Grundkompetenzen zu vermitteln und sie für die gesellschaftliche Verantwortung ihres Fachs zu sensibilisieren. Die Vorlesung soll das Bewusstsein der Studenten für mögliche Fehlentwicklungen schärfen und sie in die Lage versetzen, selbst moralisch wünschenswerte Lösungen zu entwickeln. Die Vorlesung vermittelt unter anderem Wissen aus dem Bereich der Moralphilosophie, der Technikfolgenabschätzung, der Maschinenethik und der Argumentationstheorie.

Das Themenfeld ist dabei weit gesteckt: Es reicht vom Einsatz künstlicher Intelligenz im Krankenhaus oder auf der Autobahn bis zur Problematik von Filterblasen in sozialen Netzen. Diese Aspekte spielen üblicherweise keine Rolle bei der Ausbildung von Informatikern, so die Jury des Stifterverbands – "Ethics for Nerds" schließe diese Lücke. Ausdrückliches Lob gab es zudem für den "knackigen Titel, der die Zielgruppe sehr gut anspricht." (red, 31. 1. 2019)