Ein Warnsystem an einer Kreuzung in Niedersachsen: Es überwacht den toten Winkel von Fahrzeugen mittels Wärmesensorik.

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Wien – Mehrere Privatpersonen und Organisationen starteten am Montag eine Petition, in der sie verpflichtende elektronische Abbiegeassistenten für Lastwägen fordern. Laut dem ÖAMTC kommen jährlich im Durchschnitt 16 Fußgänger oder Radfahrer bei Unfällen mit Lkws ums Leben. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Kind auf einem Schutzweg von einem rechtsabbiegenden Lkw tödlich verletzt.

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) warnte daher schon letzte Woche vor dem "toten Winkel" und forderte die verpflichtende Nachrüstung mit Abbiegeassistenten, also eine Einrichtung, die den Fahrer frühzeitig warnt, wenn sich jemand in seinem toten Winkel bewegt, auf EU-Ebene. Der VCÖ unterstützt ebenso wie die Initiative "Geht doch Wien" und die Radlobby Österreich die Forderungen der Petition.

Aufforderung an Norbert Hofer

Diese umfassen die verpflichtende Nachrüstung für Nutzfahrzeuge ebenso wie für den Fuhrpark der öffentlichen Hand sowie "Standards, die niedrigere Fahrerkabinen mit besserer Rundumsicht vorschreiben". Außerdem gefordert: eine Durchfahrtsbeschränkung für ausländische Lkw ohne Abbiegeassistenten.

"Handeln Sie jetzt, Herr Minister", schreiben die Initiatoren an Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) – es dürften nicht noch mehr Menschen sterben. Mit Stand Dienstagabend unterzeichneten knapp 8.500 Personen die Petition von Hanna Schwarz von der Initiative "Geht doch", Ulrich Leth, Verkehrsplaner an der Technischen Universität Wien, Roland Romano von der Radlobby und Helge Fahrnberger, Betreiber des Medienwatchblogs kobuk.at.

Unterstützung bekommen sie von Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien: "Wir können hier Menschenleben retten", sagt er. Und: "Ein solcher Assistent schützt Fußgänger, im Besonderen Kinder, und bewahrt gleichzeitig auch LKW-Fahrer vor traumatisierenden Unfällen." Man werde diese Position auch in den nächsten Gesprächen mit dem BMVIT und Bundesminister Hofer vertreten. (red, 4.2.2019)