Huch, wo ist der Rest des Roboterkörpers? Christoph Waltz in "Alita".

Foto: Centfox

Man kennt das ja, kaum ist man aus einem dreihundertjährigen Koma erwacht und hat einen neuen Roboterkörper angedübelt bekommen, muss man schon finstere Cyborg-Organdiebe zu Sondermüll prügeln und einen schmachtäugigen Mechanikerbuben davon überzeugen, dass sich eine biomechanische Ganzkörperprothese wie echt anfühlen kann. So geht es auch der Heldin von Yukito Kishiros Cyberpunk-Manga-Serie Gunnm, die es nun als Alita: Battle Angel mit mehrjähriger Verspätung ins Kino geschafft hat.

20th Century Fox

Bereits um die Jahrtausendwende hatte James Cameron mehr oder weniger offiziell mit einer Verfilmung zu liebäugeln begonnen, dann aber doch lieber Avatar gedreht oder sich über alternative Enden für Titanic den Kopf zerbrochen. So hat schließlich Robert Rodriguez im Regiestuhl Platz genommen, während Cameron nur noch als Produzent die Werbetrommel rührt.

Mit Christoph Waltz, Jennifer Connelly und Mahershala Ali sind gleich drei Oscar-Preisträger in Nebenrollen dabei, der Film richtet seinen Fokus jedoch ganz auf seine von Rosa Salazar und ein paar Computergrafikern verkörperte Titelheldin. Wenn diese sich erstaunlich humorbefreit durch ihre Widersacher säbelt, macht das durch die 3D-Brille betrachtet auch ordentlich Laune.

Ob die Berserkerin mit den riesigen Manga-Augen in ähnlichem Ausmaß zur Identifikationsfigur taugt wie Katniss Everdeen aus Die Tribute von Panem, darf jedoch bezweifelt werden. (Dorian Waller, 14. 2. 2019)