US-Abgeordnete haben die geplante Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem US-Rivalen Sprint gründlich beleuchtet. Bei einer Anhörung im Handelsausschuss des Repräsentantenhauses mussten sich die Chefs der Unternehmen am Mittwoch mit kritischen Fragen auseinandersetzen über einen möglichen Stellenabbau und höherer Preise in Folge eines Zusammenschlusses der Nummer drei und vier am Markt.

"Es ist schwer, sich einen Deal vorzustellen, wo eine Konsolidierung nicht dazu führt, dass Menschen ihre Jobs verlieren, Preise steigen und Innovationen abgewürgt werden", sagte der US-Demokrat Mike Doyle, der dem Ausschuss vorsteht. Sein Parteikollege Dave Loebsack wies darauf hin, dass nach der Übernahme von Iowa Wireless durch T-Mobile US im vergangenen Jahr Stellen gestrichen wurden.

Abwarten

Die im vergangenen Jahr bekannt gegebene Fusion geht derzeit in ihre heiße Phase. Es fehlt noch das Grüne Licht vom US-Justizministerium und der Telekomaufsicht FCC. T-Mobile US wie auch Sprint hoffen darauf, das Geschäft noch in der ersten Jahreshälfte unter Dach und Fach zu bringen. T-Mobile-US-Chef John Legere rührte erneut kräftig die Werbetrommel und versprach, das fusionierte Unternehmen würde bis 2024 11.000 neue Mitarbeiter benötigen. Zugleich versicherte er, beim Aufbau des 5G-Netzes komplett auf den Einsatz von Ausrüstung der chinesischen Anbieter ZTE sowie Huawei zu verzichten.

Hinsichtlich der angekündigten Joboffensive fragte der US-Demokrat Frank Pallone nach rechtlich einklagbaren Verpflichtungen. Zuletzt hatten sich vor allem Gewerkschaften, Verbraucherschützer und regionale Netzbetreiber gegen die Fusion gestellt und dabei nun Unterstützung von mehreren US-Senatoren erhalten. In Briefen an das Justizministerium und die FCC sprachen sich sieben Demokraten sowie der unabhängige Senator Bernie Sanders gegen den Zusammenschluss aus, mit dem T-Mobile US und Sprint vor allem den Platzhirschen Verizon und AT&T mehr Konkurrenz machen wollen. (APA, 14.2.2019)