Brüssel/Luxemburg – Großbritannien ist weiterhin das EU-Land mit dem größten Handelsbilanzdefizit. Im Gesamtjahr 2018 gab es für die Briten, die am 29. März aus der EU austreten sollen, ein Minus von 160,2 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite ist Deutschland unangefochten Spitzenreiter mit einem Überschuss von 232,8 Milliarden Euro. Österreich wies laut Eurostat-Daten vom Freitag einen Abgang von 7,7 Milliarden Euro aus. Insgesamt wiesen 18 EU-Länder ein Defizit ihrer Handelsbilanz aus.

Zehn Staaten konnten einen Überschuss verbuchen. Hinter Deutschland rangierten dabei die Niederlande mit einem Plus von 65,7 Milliarden Euro an zweiter Stelle, gefolgt von Irland (plus 50 Milliarden Euro) und dem budgetär und auch vom Wirtschaftswachstum her kriselnden Italien (plus 39,8 Milliarden Euro).

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In der Gesamtheit aller 28 EU-Staaten ergab sich von Jänner bis Dezember 2018 ein Handelsbilanzdefizit von 22,6 Milliarden Euro. Das ist eine deutliche Verschlechterung gegenüber 2017 – damals hatte es einen Überschuss von 22,2 Milliarden Euro gegeben.

Einen Überschuss verzeichnete die EU-28 im Vorjahr gegenüber den USA mit knapp 140 Milliarden Euro. Das ist eine klare Steigerung gegenüber 2017 mit einem Plus von damals rund 120 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite musste die Europäische Union eine weitere Defiziterhöhung beim Handel mit China hinnehmen. Das Minus vergrößerte sich von 2017 auf 2018 von 177,7 auf nunmehr 184 Milliarden Euro.

Auch mit Russland gab es eine Steigerung des Abgangs. Hier musste die EU nach einem Minus von 58,9 Milliarden im Handel mit Russland 2017 nun ein Defizit von 82,8 Milliarden Euro für 2018 hinnehmen. (APA, 15.2.2019)