Wien – Eine zufriedene Bilanz zog am Freitag Bundestheaterholding-Chef Christian Kircher: Die dem Dachverband untergeordneten Staatsbühnen Burgtheater, Volksoper und Staatsoper sowie der Kostüm- und Kulissenausstatter Art for Art Theaterservice GmbH hätten sich in der abgelaufenen Spielzeit 2017/18 "erfolgreich" entwickelt.

So sei die Finanzierung des Theaterbetriebs bis einschließlich 2021/22 gesichert. Hierfür habe man nun gut 54 Millionen Euro an Reserven zur Seite gelegt, so Kircher bei der Präsentation der Zahlen. Der Bilanzgewinn aller Teilgesellschaften sei im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. "Das Eichhörnchen hat eifrig Nüsse gesammelt, was in puncto Planungssicherheit eine sehr gute Nachricht ist", freute sich Kircher. Er rechnete allerdings vor, dass man spätestens ab 2022/23 eine Erhöhung der Basissubvention des Bundes benötigen werde, um nicht – wie in der Vergangenheit – in wirtschaftliche Schieflage zu geraten.

Bühnen bereit für Kusej und Roscic

Die Kartenerlöse habe man im Burgtheater und in der Staatsoper steigern können, alle drei Bühnen können mit einem Besucherplus bilanzieren: Gut 1,3 Millionen Menschen insgesamt fanden den Weg in die Theater, um knapp 17.000 mehr als im Jahr zuvor. Auch bei der Anzahl der Vorstellungen und Neuproduktionen verzeichnete man an den Häusern ein Plus. Die Sitzplatzauslastung blieb etwa auf dem Niveau des Vorjahrs: 77,7 Prozent im Burgtheater, 97,7 in der Staatsoper und 76,5 in der Volksoper. Die Vorbedingungen für erfolgreiche Starts der designierten neuen Chefs Martin Kusej im Burgtheater (ab Herbst 2019) sowie Bogdan Roscic in der Staatsoper (ab 2020) seien somit erfüllt, so Kircher.

Den Finanzskandal am Burgtheater habe man über den erreichten Vergleich mit Ex-Burgdirektor Matthias Hartmann im November 2018 ein Stück weiter bereinigt. Ein erster Gerichtstermin bezüglich etwaiger strafrechtlicher Folgen für die damalige kaufmännische Geschäftsführerin wird für Mai dieses Jahres erwartet. (stew, 16.2.2019)