Islamabad – Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman ist am Sonntag zu einem Besuch in Pakistan eingetroffen. Er wurde am Flughafen von Ministerpräsident Imran Khan und Armeechef Qamar Javed Bajwa empfangen, wie das Staatsfernsehen berichtete. Während der zweitägigen Visite wollen beide Länder milliardenschwere Abkommen unterzeichnen.

Mohammed bin Salman hat in Pakistan Verträge über Investitionsvorhaben im Volumen von 20 Milliarden Dollar (18 Milliarden Euro) unterzeichnet. Das sei erst der Anfang eines engeren wirtschaftlichen Verbindung der beiden historischen Verbündeten, sagte er am Sonntag in Islamabad.

Unter anderem geht es um den Bau einer Raffinerie- und Petrochemie-Anlage im Volumen von zehn Milliarden Dollar in der Küstenstadt Gwadar, wo China derzeit einen Hafen baut. Saudi-Arabien war Pakistan erst jüngst mit einem sechs Milliarden Dollar schwerem Kredit zur Seite gesprungen. Bin Salman wird anschließend noch andere Länder in Südasien und China besuchen.

Großeinsatz

Die Hauptstadt Islamabad wurde für den Besuch abgeriegelt, Tausende Sicherheitskräfte wurden in die Stadt entsandt, Militärs und Polizisten überwachten die Zufahrten nach Islamabad. Handy- und Internetdienste wurden in einigen Teilen blockiert und die Zufahrten in die befestigte Diplomatenzone wurden für den Besuch gesperrt.

Riesige Delegation

Der im Zusammenhang mit der Ermordung des saudischen Regierungskritikers Jamal Khashoggi in der Kritik stehende Kronprinz reiste mit einer tausendköpfigen Delegation aus offiziellen Vertretern und Geschäftsleuten an. Nach Angaben des pakistanischen Informationsministers Fawad Chaudhry ist dies die größte offizielle Delegation, die das Land jemals empfangen hat.

Khashoggi, der als Journalist im Exil in den USA lebte, war im vergangenen Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul von einem aus Riad angereisten Spezialkommando ermordet worden. In den vergangenen Monaten tauchten Hinweise auf eine mögliche Verstrickung des saudischen Kronprinzen in die Tat auf. (APA, 17.2.2019)