Brüssel – In der EU arbeiten 8,7 Millionen Menschen im Kulturbereich. Das sind 3,8 Prozent aller Beschäftigten. Österreich liegt mit einem Anteil von 4,1 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Spitzenreiter 2017 war Estland mit 5,5 Prozent. Als Schlusslicht wurde Rumänien mit einem Anteil von nur 1,6 Prozent ausgewiesen. Bei den Nicht-EU-Ländern liegt die Schweiz bei 4,7 Prozent, die Türkei bei 2,3 Prozent.

In den am Montag veröffentlichten Eurostat-Daten wurden Menschen erfasst, deren Tätigkeitsbereich im kreativen und künstlerischen Feld oder im Unterhaltungsbereich anzusiedeln ist, etwa alle Arten von Beschäftigungen in der Buch-, Film-, Fernseh-, Musik- und Medienbranche. Exemplarisch hervorgehoben werden Berufe wie Autoren, Architekten, Musiker, Journalisten, Schauspieler, Tänzer, Bibliothekare, Kunsthandwerker oder Grafik-Designer.

Frauen hierzulande unterrepräsentiert

Zwar wurde im Vergleich zur bisher letzten Untersuchung 2012 ein Wachstum um 544.000 Jobs bzw. rund 1,3 Prozent jährlich ausgewiesen, im Verhältnis zu den EU-weiten Beschäftigtenzahlen insgesamt änderte sich jedoch nichts. Den größten Zuwachs bei Beschäftigten im Kulturbereich gab es in diesem Zeitraum in Großbritannien (ein Plus von 155.000 Beschäftigten) und in Spanien zu verzeichnen.

Das Mann-Frau-Verhältnis liegt EU-weit im Kultursektor mit 54 Prozent Männern exakt im Wert des gesamten EU-Arbeitsmarktes. Während in den baltischen Staaten der Anteil der Frauen bei den Beschäftigten im Kulturbereich im Vergleich zum Gesamt-Arbeitsmarkt überproportional hoch ist, sind Frauen in Österreich hier leicht unterrepräsentiert. Dafür arbeiten in Österreich im Verhältnis zum EU-Durchschnitt etwas mehr junge Menschen (15-29 Jahre) im Kultursektor.

Ein Drittel Selbständige

59 Prozent der Beschäftigten im Kulturbereich in der EU haben Hochschulabschluss – im Verhältnis zu den 34 Prozent im gesamten EU-Arbeitsmarkt ein ähnlich signifikanter Unterschied wie im Grad der Selbstständigkeit: Während EU-weit nur 15 Prozent aller Beschäftigten selbstständig tätig sind, sind es im Kultursektor genau ein Drittel.

Die größten EU-weiten Unterschiede gibt es im Anteil der Vollzeit-Beschäftigten am Kultursektor. Hier ist Österreich mit 64 hinter Niederlande (48) und knapp vor Deutschland (67) beinahe Schlusslicht, während, Kroatien, Ungarn, die Slowakei, Bulgarien und Rumänien Werte von über 90 Prozent erreichen. Der EU-Durchschnitt liegt hier bei 75 Prozent. (APA, 18.2.2019)