Bresnik ist zufrieden mit der Leistung seines Schützlings.

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Wien/Rio de Janeiro – Normalerweise reist Günter Bresnik nicht zu den Südamerika-Turnieren seines Schützlings mit. Diesmal ist Bresnik aber mit Dominic Thiem nach dessen vierwöchiger Auszeit wegen einer übergangenen Infektion nach Buenos Aires mitgeflogen. Der Coach zeigte sich nach seiner Rückkehr zufrieden. "Seine Defizite sind bei weitem nicht so groß wie erwartet", berichtete Bresnik am Dienstag gegenüber der APA.

"Er hat nicht überragend gespielt, aber auch nicht schlecht. Eine vierwöchige Pause merkt man ihm in erster Linie im körperlichen Bereich an. Es ist immer besser geworden", meinte Bresnik. Im Halbfinale gegen Diego Schwartzman sei Thiem nach zweieinhalb Stunden am Ende die Kraft merklich ausgegangen. "Aber er hat am nächsten Tag wieder gut trainiert, war körperlich nicht beeinträchtigt, das sind Dinge, die mir gefallen haben."

Noch Defizite vorhanden

Dass die Niederlage nach mehrfacher klarer Führung sowie einem vergebenen Matchball bitter und "vollkommen unnötig" war, war auch Bresnik klar. "Aber das verstehen die Leute halt nicht. Wenn du viel spielst, glauben sie immer, man ist müde, wenn du wenig spielst, fehlt dir eine gewisse Selbstverständlichkeit und auch eine Kaltschnäuzigkeit in Situationen." Dies sei eben der Fall gewesen. "Er spielt ganz gut, aber er hat halt noch seine Defizite. Aber die sind bei weitem nicht so groß wie erwartet."

Jedenfalls wird Thiem wie geplant nach dem Turnier in Rio de Janeiro, wo er am Dienstagabend (nicht vor 23.00 Uhr MEZ/live Sky) gegen den Serben Laslo Djere sein Auftaktmatch bestreitet, in Übersee bleiben. Je nach Abschneiden ist noch vor dem nächsten Turnier in Indian Wells ein Trainingsblock in den USA angesetzt, wo Bresnik auch wieder mit von der Partie ist.

"Überraschungspackerl"

In Sachen Nicolas Massu, der möglicherweise als Touring-Coach engagiert wird, hält sich Bresnik bedeckt. Er habe den Chilenen nach dem Davis Cup kontaktiert. "Ich habe ihn eingeladen, um mich mit ihm zu unterhalten." Der zweifache Olympiasieger und chilenische Davis-Cup-Kapitän war in Buenos Aires schon dabei und betreut Thiem nun auch in Rio. Eine Entscheidung, ob es mit Massu weitergeht, wird danach fallen. "Das bespreche ich nur mit dem Dominic. Für mich selbst werde ich es schon entscheiden, sagen werde ich es niemandem. Das ist ein Überraschungspackerl", scherzte Bresnik.

Beunruhigt wegen Thiems Gesundheitszustands vor dem Südamerika-Trip sei er nicht gewesen. "Ich habe mir überhaupt keine Sorgen gemacht, im Großen und Ganzen ist es so verlaufen, wie es zu erwarten war. Es war doch eine übergangene Infektion." Insgesamt handle es sich um drei Erkrankungen. "Gewusst hat er nur von zweien", erklärte Bresnik und sprach jene vom Trainingslager auf Teneriffa und jene in Australien an. "Angeblich war noch ein Infekt dazwischen. Wenn so was übergangen wird, hängt das halt nach." (APA, 19.2.2019)