Nicht nur OPs und Schmerzmittel bringen etwas, auch die Einstellung zur Erkrankung kann Linderung bringen.

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Endometriose ist eine chronische Erkrankung von der etwa zehn bis 15 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter betroffen sind. Dabei wächst Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter – meist im kleinen Becken. Die Symptome sind starke Schmerzen oder auch Unfruchtbarkeit und schränken die Leistungs- und Arbeitsfähigkeit ein, belasten die Psyche und beeinflussen die Lebensqualität.

Eine Studie aus den USA hat jetzt den Einfluss der Erkrankung auf das psychische Wohlbefinden bei Jugendlichen und jungen Frauen sowie den Zusammenhang mit verschiedenen Bewältigungsstrategien untersucht.

Bewältigungsstrategien, auch Coping-Strategien genannt, werden in der Psychotherapie eingesetzt, um eine chronische Erkrankung oder andere psychisch belastende Ereignisse zu verarbeiten. Ziel ist immer, die negativen Gefühle zu verarbeiten und zu lernen, mit der Situation auch in Zukunft umzugehen. Dabei unterschiedet man geeignete und ungeeignete Strategien. Erstere helfen sowohl kurz- als auch langfristig. Zu den ungeeigneten Strategien gehören Alkoholkonsum, Selbstkritik, Verdrängung oder sozialer Rückzug.

Mit Endometriose umgehen

Für ihre Studie untersuchten die amerikanischen Wissenschaftler 24 Patientinnen mit Endometriose. Die Teilnehmerinnen bewerteten ihre Angststörungen, Depressionen, Symptome und Lebensqualität und führten auf mit welchen Bewältigungsstrategien sie versuchen, mit der Erkrankung umzugehen.

Darunter waren sowohl geeignete als auch ungeeignete Strategien. Die Wissenschaftler konnten eindeutige Zusammenhänge zwischen Lebensqualität und ungeeigneten Bewältigungsstrategien sehen.

Umgang mit Situation

Hingegen zeigten die kognitive Therapie und die rationale emotive Therapie positive Ergebnisse. Beide Formen gehören zu den Verhaltenstherapien und gehen davon aus, dass Gedanken und Einstellungen den Umgang mit einer Situation maßgeblich beeinflussen. Schädliche und negative Gedanken sollen durch neutrale oder positive Gedanken und Verhaltensmuster ersetzt werden. Diese Form der Therapie eignet sich daher besonders zur Bewältigung chronischer Erkrankungen und damit verbundenen Depressionen und Angststörungen.

Das Fazit der Forscher: Symptome der Endometriose beeinflussen die Psyche. Geeignete Bewältigungsstrategien beeinflussen die Lebensqualität positiv. Neben Medikamenten und Operationen können somit auch Verhaltenstherapien den betroffenen Patientinnen Linderung bringen. (red, 21.2.2019)