Dreigestirn: Schon bei der Anreise protzen Torstein, Mitterspitz und Dachstein mit ihren Südwänden.

Foto: Uwe Grinzinger

Startschuss: Beim Gasthof Edelbrunn beginnt die Winterwanderrunde.

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Gute Kombi: kitschiges Wetter und Schneeschuhgelände par excellence.

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Vorbildlich straff: Ob jemand die Österreichfahne bei der Walcheralm bügelt?

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Hütteldorf: Auf der Neustattalm ducken sich mehrere Hütten unter der Dachstein-Südwand zusammen.

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Herzenssache: So viel Winteridylle (be)rührt das Herz.

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Hochhaus: Die mehrstöckige Austriahütte hat im Winter leider nicht geöffnet.

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Rotbraun, weiß und blau: Altes Holz, glitzernder Schnee und wolkenloser Himmel begleiten uns.

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Qual der Wahl: Nicht immer machen mehrere Optionen das Leben einfacher…

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"Im Banne der Dachstein-Südwand": So heißt ein Klassiker der Alpinliteratur, verfasst vom Wiener Bergsteiger Kurt Maix (1907 – 1968). Der Titel würde auch gut zum Winterwandern in Ramsau am Dachstein passen. Denn das Schaustück über verschneitem, sanftem Almgelände ist hier stets die gut 800 Meter hohe Südwand.

Durch diese Felsmauer raufte sich 1909 der legendäre Georg "Irg" Steiner hinauf, zusammen mit seinem Bruder Franz. Den "Steinerbuam" gelang damals die Erstbegehung der Dachstein-Südwand. Viele hatten das zuvor für "klettertechnisch unmöglich" gehalten. Franz Steiner übernahm wenig später die heute noch bekannte Lodenwalkerei in Mandling. Der "Irg" dagegen soll nicht so für die Arbeit geschaffen gewesen sein. Er erfüllte alle Klischees des alpinen Nonkonformisten: Wilderer, Frauenheld, Kraftlackl, Lebenskünstler. Und Deserteur. Im ersten Weltkrieg versteckte er sich nämlich im Dachsteingebirge – und wohl auch unter mancher Bettdecke. Gut ein Dutzend uneheliche Kinder wurden ihm zugeschrieben. Die Dunkelziffer war angeblich deutlich höher.

Lange Runde

Zu Füßen der Dachstein-Südwand braucht man kein Draufgängertum à la "Steinerbuam". Ein Paar Schneeschuhe reicht. Mit ihm watscheln wir durch Winterwandergelände par excellence: über unverspurte Wiesen, durch lichten Wald, manchmal sogar über präparierte Winterwanderwege. Die wunderschöne, aber recht lange Almenrunde führt zuerst vom Gasthof Edelbrunn über den Gasthof Dachsteinblick zur Walcheralm.

Nach dem Abstecher zur Neustattalm (manchmal auch: "Neustadlalm") stapfen wir weiter über Austriahütte und Brandriedel zur Brandalm, dann zurück zum Ausgangspunkt. "Hütten-Hopping" ist angesagt, liegen doch vier Einkehrmöglichkeiten am Weg. Da lässt sich leicht verschmerzen, dass auf Neustattalm und Austriahütte die Türen im Winter verschlossen sind. Wer abkürzen will, kann die beiden letztgenannten Ziele auch auslassen. Was aber schade wäre. Denn dann verpasst man zwei der schönsten Aussichtspunkte "im Banne der Dachstein-Südwand". (Uwe Grinzinger, 22.2.2019)

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