Der Dodo war auf Mauritizs endemisch und ernährte sich von vergorenen Früchten am Boden. Etwa 1690 hatte der Mensch den flugunfähige Vogel ausgerottet.

Foto: Senckenberg / Tränkner

Am Frankfurter Senckenberg-Museum können Besucher künftig einen realitätsgetreuen Eindruck vom ausgestorbenen Dodo bekommen. Die Präparatorin Hildegard Enting hat eine Lebendrekonstruktion des flugunfähigen Vogels gefertigt.

Dodos waren etwa so groß wie Truthähne.
Foto: Senckenberg / Tränkner

In Museen gibt es weltweit nur rund 20 Skelette des Vogels, sagte Bernd Herkner, Leiter der Museumsabteilung. "Und die sind teilweise nicht einmal komplett." Eines der vollständigsten Dodo-Skelette ist im Naturhistorischen Museum in Wien ausgestellt.

Leichte Beute

Der Dodo war im 16. Jahrhundert auf Mauritius entdeckt worden, etwa hundert Jahre später war er bereits ausgestorben. Der Vogel gilt als eines der bekanntesten Beispiele für von Menschen ausgerottete Tierarten. Nur ein mumifizierter Dodo-Kopf ohne Federn sei in Oxford erhalten, hieß es. Ein weiterer mumifizierter Fuß gilt als verschollen. Abgesehen von diesen Relikten kann das Erscheinungsbild des Dodos nur anhand zeitgenössischer Zeichnungen und Gemälde rekonstruiert werden.

Die Lebendrekonstruktion ist ab sofort im Frankfurter Senckenberg-Museum zu sehen.
Foto: Senckenberg / Tränkner

"Der Dodo ist ein Paradebeispiel, das zeigt, wie der Mensch mit Natur umgeht – nämlich ohne die Konsequenzen im Blick zu haben", sagte Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft. "Das war einer der ersten, sehr gut dokumentierten Fälle, in denen die Europäer bei ihren Eroberungszügen das Aussterben einer Art verursacht haben."

Die Nachbildung im Frankfurter Museum kann ab sofort besichtigt werden. Enting arbeitete vier Jahre lang an der Rekonstruktion. Eine "echte Herausforderung", sagte sie. Mit leicht schiefgelegtem Kopf, einen seiner kurzen Flügel leicht abgespreizt, blickt der Dodo nun Besuchern entgegen. (red, APA, 23.2.2019)