Während der VPI im November 2018 bei 2,2 Prozent (im Dezember 1,9 Prozent) lag, stiegen die Kosten für Kfz-Reparaturen, Arzthonorare, Medikamente und Co um ein Vielfaches.

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Wien – Dank eines mittlerweile sehr geringen Preisauftriebs bei Sprit hat die Teuerung in Österreich zu Beginn des neuen Jahres deutlich nachgelassen. Im heurigen Jänner kostete Sprit im Schnitt nur noch 1,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Inflationsrate ist im Jänner auf 1,7 Prozent gesunken, den tiefsten Stand seit gut zwei Jahren. Im Dezember waren die Preise im Jahresabstand im Schnitt noch um 1,9 Prozent angestiegen. Noch niedriger als im Jänner war die Teuerung in Österreich zuletzt im Dezember 2016 mit +1,4 Prozent gewesen.

Bedeutendster Preistreiber gegenüber Jänner 2017 war der Bereich "Wohnung, Wasser, Energie" mit +2,5 Prozent, wobei die Mieten um 3,3 Prozent anzogen; Haushaltsenergie kostete 3,7 Prozent mehr. Auch die Preisanstiege bei Restaurants und Hotels (+2,9 Prozent) schlugen erneut stark auf den VPI durch.

Tatsächliche Preissteigerungen

Dass der VPI (die statistisch gemessene Teuerungsrate) nur ein Teil der Realität ist, ist bekannt. Einer, der sich mit den tatsächlichen Preissteigerungen beschäftigt, ist etwa der Versicherungskonzern Generali. Denn die Erhöhungen der Versicherungsprämien richten sich häufig nach dem VPI. Die tatsächlichen Preise stiegen in der Vergangenheit überproportional zum heimischen Verbraucherpreisindex, sagte Walter Kupec, Generali-Vorstandsmitglied für die Region Austria, CEE & Russland am Donnerstagabend in Wien. Während der VPI im November 2018 bei 2,2 Prozent (im Dezember 1,9 Prozent) lag, stiegen die Kosten für Kfz-Reparaturen, Arzthonorare, Medikamente und Co um ein Vielfaches, so Kupec. Nach dieser Rechnung könne man gut drei Prozent auf den VPI draufschlagen.

Dieser Wert könne freilich auf die Versicherungsprämie nicht aufgeschlagen werden. Daher gelte es stetig im eigenen Bereich an der Kostenschraube zu drehen, dabei helfe auch die Digitalisierung, so Kupec. Generali-Österreich-Chef Alfred Leu sagte am Donnerstagabend vor Journalisten, man habe im Vorjahr "alle Ziele erfüllt" und starte nun in die neue Periode 2020/2021. Aktuelle Zahlen werden erst Anfang April veröffentlicht. (APA, cr, 22.2.2019)