Wien – Der neue Asfinag-Chef Hartwig Hufnagl denkt über eine höhere Maut für Ausländer nach. "Ich glaube, wenn die deutschen Einwohner bevorzugt werden und das nicht diskriminierend ist, muss man sich das in Österreich sehr wohl anschauen, ob man dem in einer gewissen Analogie Folge leisten kann", sagte er im "Kurier" (Freitag-Ausgabe). Es könne nicht sein, "dass wir verharren".

"Das kann man unseren einheimischen Lenkern sicher nicht so mitteilen. Das möchten wir nicht. Aber da gehen wir Hand in Hand mit der Politik", so Hufnagl.

Und auch sonst ist er voll auf Linie mit Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), dessen Kabinetts-Vizechef er vor seiner Rückkehr zur staatlichen Autobahnholding Asfinag war. Nachteile von Tempo 140 auf der Autobahn sieht Hufnagl nicht: "Beim Unfallgeschehen sieht man, dass es keine größeren Auswirkungen gibt, ganz im Gegenteil: In Niederösterreich ist die Zahl der Unfälle von 17 im Jahr davor sogar auf sechs gesunken. Auch was die Emissionen betrifft, gibt es keine Beeinträchtigung. Wir untersuchen gerade weitere Strecken."

Den umstrittenen Lobautunnel in Wien sieht Hufnagl als "lebensnotwendig für die ganze Straßen-Hauptschlagader, er entlastet die Südosttangente A23". Als möglichen Baubeginn im Freilandbereich sieht er 2019 oder 2020. "Und der Lobau-Tunnel dann 2021, 2022", so der Manager.

Auch der Waldviertel-Autobahn steht Hufnagl positiv gegenüber: "Der Idee einer Waldviertelautobahn kann ich sicher etwas abgewinnen, weil es zwei große Routen zusammenführt, die ein großes Wachstum erfahren werden – die Weinviertler Schnellstraße S3 und die Mühlviertler Schnellstraße S10." Bis die neue Autobahn steht, würde aber noch sehr viel Zeit vergehen. "In einem schnellen Ablauf – vielleicht beschleunigt durch ein Standortentwicklungsgesetz – brauchen wir auf jeden Fall zehn bis 15 Jahre." (APA, 22.2.2018)