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Foto: REUTERS/Michael Dalder

Innsbruck – Mit einer Siegpremiere, die dennoch nicht überraschte, endete am Samstagnachmittag das erste Spezialspringen der 52. nordischen WM. Der Deutsche Markus Eisenbichler holte am Bergisel zu Innsbruck mit Flügen auf 131,5 und 135,5 Metern Gold vor seinem Landsmann Karl Geiger (131/130,5) und dem sensationellen Schweizer Killian Peier (131/129,5), der zur Halbzeit noch geführt hatte.

Eisenbichler fand ausgerechnet bei der WM zum Sieg, im Weltcup hatte der 27-Jährige aus Oberbayern bisher vier zweite und zwei dritte Plätze zu Buche stehen. Vom Medaillentrio hat überhaupt nur Geiger (26) vom Erfolg gekostet, zweimal in dieser Saison.

Peier sensationell

Peier, der wie Eisenbichler und Geiger schon im Training groß aufgezeigt hatte, verfehlte zwar das erste Schweizer WM-Springergold seit Simon Ammanns Triumph 2007 auf der Großschanze in Sapporo, war aber auch nach Bronze hin und weg. Schließlich war der 23-Jährige auch unmittelbar vor dem japanischen Saisondominator und angehenden Gesamtweltcupsieger Ryoyu Kobayashi geblieben, der in der Entscheidung vom dritten auf den vierten Platz zurückfiel.

Stefan Kraft blieb der sechste Platz.
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Für Österreichs Besten, Stefan Kraft, blieb nur Platz sechs und also die Teilnahme an der Medaillenzeremonie. Selbst Bronze war für den Titelverteidiger nach dem ersten Sprung auf Rang fünf (130 Meter) beinahe schon außer Reichweite gewesen, schlussendlich fehlten nach bescheidenen 126,5 Metern bei allerdings schwierigen Windbedingungen zehn Punkte auf Peier.

Solide Teamleistung

Ein kleiner Trost war, dass außer Österreich nur Japan bei wechselnden Verhältnissen alle seine Springer in die Entscheidung gebracht hatte, wobei Manuel Fettner vom Quintett des ÖSV als 24. deutlich am schlechtesten abschnitt und sich also aus dem Team sprang. Daniel Huber fiel in der Entscheidung von Rang neun auf elf zurück, Philipp Aschenwald und Michael Hayböck verbesserten sich quasi im Gleichsprung um jeweils fünf Ränge auf die Plätze 13 und 14.

Achtung, Lautstärkenwarnung. Sven Hannawald war begeistert.

Umgelegt auf den Teambewerb am Sonntag (14.45 Uhr) erneut am Bergisel hätte unter Heranziehung nur des ersten Durchganges und also auch der nicht für das Finale qualifizierten Springer für die Truppe von Cheftrainer Andreas Felder sogar die Silbermedaille vor Norwegen herausgeschaut. Die Deutschen hätten virtuell wie bei Olympia 2014 in Sotschi Gold geholt, obwohl Normalschanzenolympiasieger Andreas Wellinger abgefallen war und als 32. nicht in die Entscheidung kam. Ihn wird am Sonntag Stephan Leyhe ersetzen.

Eisenbichler fehlten die Worte

An die Mannschaft konnte Triumphator Eisenbichler am Samstag aber ohnehin nicht denken. "Ich habe gewusst, dass ich gut in Form bin", sagte der Weltmeister. Nach dem ersten Sprung habe er "alles auf die Waagschale gelegt, entweder ich zerreiße alles oder ich gehe unter." Die Verdauung des Erfolges fiel zunächst schwer: "Jetzt bin ich am Zittern, ich kenne dieses Gefühl gar nicht, sonst bin ich eher abgeklärt. Es fehlen mir zum ersten Mal die Worte."

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Freudensprung.
Foto: AP Photo/Matthias Schrader

Auch Kraft beschäftigte zunächst das eigene Abschneiden: "Der zweite Sprung hat sich eigentlich gut angefühlt, besser als der Erste. Ich kann mir nichts vorwerfen, hatte zwei gute Sprünge, aber die anderen waren besser. Man braucht Glück mit dem Wind, muss es aber auch runterbringen", sagte der 25-jährige Salzburger. "Die Deutschen sind jetzt natürlich Favorit, aber wir werden uns bestens vorbereiten." Für Hayböck können sechs Nationen um die Teammedaillen mitspringen, "aber ich war solide und das stimmt optimistisch". Für Coach Felder hat sich die Aufstellung "von selbst ergeben. Aschenwald, Hayböck und speziell Huber haben sich gesteigert im Wettkampf."

Steigerungspotenzial gibt es noch bei den Zusehern. Schon das erste Springen der Kombinierer am Freitag hatten sich enttäuschend wenige Fans gegeben, bei den Spezialspringern war dann 12.400 Menschen an der Schanze. Zuletzt beim Springen der Vierschanzentournee am 4. Jänner, das Kobayashi vor Kraft gewonnen hatte, waren es mehr als 20.000 gewesen. (Sigi Lützow, 23.2.2019)

Ergebnis:

1. Markus Eisenbichler (GER) 279,4 (131,5/135,5)
2. Karl Geiger (GER) 267,3 (131,0/130,5)
3. Killian Peier (SUI) 266,1 (131,0/129,5)
4. Ryoyu Kobayashi (JPN) 262,0 (133,5/126,5)
5. Kamil Stoch (POL) 259,4 (128,5/129,5)
6. Stefan Kraft (AUT) 256,1 (130,0/126,5)
7. Johann Andre Forfang (NOR) 250,9 (132,5/125,5)'
8. Robert Johansson (NOR) 248,9 (128,0/129,0)
9. Richard Freitag (GER) 248,7 (125,5/129,5)
10. Timi Zajc (SLO) 245,5 (127,0/124,0)
11. Daniel Huber (AUT) 242,0 (126,0/125,5)
12. Dawid Kubacki (POL) 240,2 (128,5/125,5)
13. Philipp Aschenwald (AUT) 239,9 (120,0/128,0)
14. Michael Hayböck (AUT) 233,7 (122,0/125,5)

Weiters:
24. Manuel Fettner (AUT) 219,0 (117,5/122,5)