Männer, die sich aus der letzten IS-Bastion Baghouz absetzten, warten auf ihre Durchsuchung.

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Bagdad – Die kurdisch-arabischen Einheiten in Syrien haben dem Irak nach Angaben aus Bagdad 280 gefangen genommene Kämpfer der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) übergeben. Die irakischen Sicherheitsbehörden erklärten am Sonntag, die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hätten zahlreiche ausländische IS-Kämpfer gefasst, darunter über 500 Iraker. 280 von ihnen seien an den Irak überstellt worden.

Unter den 280 überstellten Gefangenen, die an den Irak ausgeliefert wurden, könnten auch Ausländer sein. Am Donnerstag seien es 150 Häftlinge gewesen, gefolgt von 130 am Sonntag, sagte ein irakischer Militärvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Es handle sich ausschließlich um irakische Staatsbürger. Dagegen verlautet aus Armeekreisen, es seien auch bis zu 14 Franzosen und sechs Araber unklarer Nationalität überstellt worden. Ob sie in irakischer Haft bleiben würden, sei unklar.

Debatten

Der Irak hatte im Dezember 2017 den Sieg über die IS-Miliz in dem Land verkündet. In Syrien gehen die von den USA unterstützten SDF-Einheiten derzeit gegen die letzte IS-Bastion Baghouz vor.

Über den Umgang mit gefangen genommenen ausländischen IS-Jihadisten wird derzeit international diskutiert, auch in Österreich. US-Präsident Donald Trump hat die Europäer aufgefordert, ihre von den Kurden inhaftierten rund 800 Staatsbürger zurückzunehmen, um ihnen in ihrer Heimat den Prozess zu machen. (APA, 25.2.2019)