Für moderne Almwanderer sind Stadthunde geliebte Begleiter. Aber für Mutterkühe sind sie ganz einfach Raubtiere.

Foto: Veronika Huber

Es hat einen "Kuh-Gipfel" gegeben. Nach dem tragischen Vorfall um eine deutsche Wanderin, die von wildgewordenen Mutterkühen zu Tode getrampelt wurde, worauf ein Gericht den Kuhbauern zu mehreren hunderttausend Euro Schadenersatz verurteilte, setzte sich die Regierung mit dem Problem auseinander.

Der Bundeskanzler ... ja, der Bundeskanzler erklärte nach dem Ministerrat: "Der tragische Zwischenfall soll nicht dazu führen, dass das grundsätzlich gute Miteinander zwischen Touristen und der Landwirtschaft auf Almen gefährdet ist."

Bei diesem grundsätzlich guten Miteinander sollte aber auch die Rolle der Hunde mitbedacht werden, die heute gern von den Touristen auf die Weidewanderungen mitgenommen werden (was schon zu einigen dramatischen Vorfällen führte). Auch im konkreten Fall war es offenbar so, dass die Mutterkühe schon wenige Minuten vorher (!) durch den Hund anderer Wanderer in Angst um ihre Kälber versetzt wurden und schon da eine Hundebesitzerin nur knapp dem Tod entging.

Für moderne Almwanderer sind Stadthunde geliebte Begleiter. Aber für Mutterkühe sind sie ganz einfach Raubtiere.

In dem konkreten Fall hätte der Bauer laut Gericht seine Weide absichern müssen. Aber wer in die Natur geht, darf nie vergessen, dass sie – ganz natürlich – in aller Schönheit böse Überraschungen bereithalten kann. (Hans Rauscher, 27.2.2019)