Die Glaspfandflasche sehen viele Konsumenten als umweltfreundlich an – allein zu finden sind sie im Handel in vielen Fällen nicht.

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Wien – Viele Konsumenten wünschen sich mehr wiederbefüllbare Getränkeflaschen in den Supermarktregalen, zeigt eine Umfrage, die Greenpeace durchführen ließ. Konkret wünschen sich vier von fünf Österreichern (78 Prozent) ein größeres Angebot an Mehrwegflaschen im Handel, so das Ergebnis einer repräsentativen Telefonumfrage von Akonsult Mitte Februar für die NGO.

"Die Umfrage zeigt deutlich: Die Österreicherinnen und Österreicher wollen mehr wiederbefüllbare Getränkeflaschen in den Supermarktregalen. Doch sie scheitern am kaum vorhandenen Angebot", so Nunu Kaller, Expertin für Konsumfragen bei Greenpeace in Österreich in einer Aussendung.

Trend zu weniger Mehrweg

Waren noch vor 20 Jahren rund 80 Prozent der Getränkeverpackungen Mehrwegflaschen, sei es heute nur mehr gut ein Fünftel. Damit sei derzeit nur etwa jede fünfte Flaschen wiederbefüllbar. Im Lebensmittelhandel wird laut Greenpeace vor allem Bier in der Mehrwegflasche angeboten. Bei Saft, Wasser und Milch fehle ein solches Angebot dagegen fast vollständig. Dabei sei Mehrweg die beste und umweltfreundlichste Lösung, um die Plastikkrise einzudämmen. Wenige Tage vor dem Plastikgipfel der Regierung fordert daher die Umweltschutzorganisation, sich endlich des Themas anzunehmen.

Pfandsystem

Mehrwegflaschen könnten mehr als 40-mal wiederbefüllt werden. Im Gegensatz zur Einwegflasche, die als Ganzes im Müll landet, muss bei der Mehrwegflasche lediglich das Etikett und der Verschluss erneuert werden. Auf diese Weise würden wertvolle Ressourcen gespart. Besonders deutlich sei der Unterschied zwischen Einweg- und Mehrweg bei Glasflaschen: Auch wenn sehr viele Einwegglasflaschen recycelt würden, verursachen Mehrwegglasflaschen etwa viermal weniger schädliche Treibhausgase, argumentiert die NGO.

Was die Befragten betrifft, so sehen auch sie zu 91 Prozent die Glaspfandflasche als umweltfreundlichste Getränkeverpackung. Greenpeace fordert von der Regierung ein Pfandsystem auf alle Getränkeverpackungen. Bis 2025 sollen davon in etwa zwei Drittel Mehrwegflaschen sein und als solche verpflichtend gekennzeichnet sein, heißt es. "Vom Handel erwarten wir uns die Bereitschaft, am Markt befindliche Mehrwegflaschen auch wirklich in ihre Regale zu bringen und aktiv in den Filialen zu bewerben", wünschte sich Kaller. (red, 5.3.2019)