Wien – Seit 2010 bemüht sich die Non-Profit-Organisation ORCID, mit Hilfe spezieller Codes Wissenschafter eindeutig zu identifizieren. Mit einer solchen "ORCID iD" können einer Person ihre wissenschaftlichen Publikationen, Leistungen, Förderungen, etc. eindeutig zugeordnet werden. Nun hat sich ein ORCID Österreich Konsortium gebildet, um Akzeptanz und Verbreitung des "Forscher-Kennzeichens" zu erhöhen.

In wissenschaftlichen Publikationen steht immer öfter ein grüner Punkt mit den Buchstaben "iD" neben Autorennamen. Dahinter liegt ein Link, der zur ORCID-Webseite führt und Auskunft über den Autor, seine Zugehörigkeit, Ausbildung, Publikationen, Forschungsdaten, Gutachtertätigkeit, etc. gibt. Dabei können die Forscher selbst entscheiden, welche Informationen in ihrem persönlichen ORCID-Protokoll sichtbar sind und wer diese bearbeiten und sehen darf.

Hintergrund

Weltweit haben sich bisher mehr als sechs Millionen Forscher bei ORCID registriert. Rund 20.000 davon haben eine auf ".at" endende E-Mai-Adresse, arbeiten also in Österreich. Tatsächlich dürften es mehr sein, da nicht klar ist, wie viele österreichische Wissenschafter sich mit einer anderen Domain, also etwa ".com" registriert haben, erklärte Paloma Marin Arraiza von der Bibliothek der Technischen Universität (TU) Wien.

Die Bibliotheken der TU Wien und der Universität Wien engagieren sich federführend im ORCID Österreich Konsortium, das derzeit elf Mitglieder – darunter Universitäten und der Wissenschaftsfonds FWF – umfasst. Ziel der nationalen Arbeitsgemeinschaft ist nicht nur die Verbreitung der ORCID iD unter den Forschern. Universitäten und Forschungseinrichtungen sollen auch verschiedene technische Unterstützungen und Services bieten, um den Wissenschafter zu helfen, ihre Identifikation mit ihren Werken, ihrer institutionellen Zugehörigkeit, Projekten, Forschungsdaten, etc. effizient zu verknüpfen.

ORCID iD soll nicht nur als ein weiterer austauschbarer Identifikator wahrgenommen, sondern vielmehr als eine ausgefeilte, übergreifende Lösung verstanden werden, die Wissenschaftern hilft, "ihre Forschungsaktivitäten effizient zu verwalten und zu vernetzen sowie Anerkennung für die eigenen Beiträge zu erhalten", betont man seitens des Österreich Konsortiums. Gut gepflegte ORCID-Datensätze würden auch die Einschätzung von Forschungsleistungen vereinfachen und die Zuverlässigkeit von Bewertungsprozessen erhöhen.

Das Österreich Konsortium plant noch für das laufende Jahr Workshops und Webinare. Am 13. Juni ist eine offizielle Auftaktveranstaltung in Wien geplant. (APA, 7. 3. 2019)