Milch aus der Glasflasche – ökologischer als PET oder nicht?

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Wien – Die Molkerei Berglandmilch stellt bis Ende des Jahres ihre Milch in der Glasflasche auf ein Mehrwegsystem um. In Kooperation mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace werden bis Jahresende wiederbefüllbare Ein-Liter-Glasflaschen ausgeliefert. Für die Umstellung investiert Berglandmilch rund acht Millionen Euro an zwei Standorten in Österreich, gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt.

Für Greenpeace ist Mehrweg die einzige Lösung, um Verpackungsmüll bei Getränken zu reduzieren und die Plastikkrise zu bekämpfen. "Eine einzige Mehrwegflasche ersetzt dadurch elf Einwegglasflaschen – damit brauchen wir für die gleiche Menge an Verpackungen nur einen Bruchteil an Ressourcen", sagte Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer. "Als größte Molkerei in Österreich wollen wir in Sachen Klimaschutz zum Vorreiter werden."

Branche verteidigt Plastikflaschen

Der Verband der Getränkehersteller Österreichs betont hingegen, dass Mehrwegflaschen keine ökologischen Vorteile gegenüber den wiederverwertbaren Plastikflaschen (PET) aufweisen. Das von Greenpeace und Co geforderte Pfandsystem lehnt die Getränkewirtschaft "als kurzfristig gedachten Schnellschuss" ab.

Der Grund für die ökologisch gute Bilanz der PET-Flaschen liege in der hohen Recyclingrate. Österreicher würden acht von zehn Plastikflaschen zur gelben Tonne bringen, Tendenz steigend, erklären die Branchenvertreter in einer Aussendung. (APA, red, 7.3.2019)