"Frauen sind noch immer häufig die Crashzone der Familie und geraten aufgrund von klassischen Rollenbildern zusätzlich unter Druck", kritisiert Wimmer-Puchinger, Präsidentin des Verbands Österreichischer PsychologInnen.

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Wien – Jedes Jahr erkranken 500.000 Menschen in Österreich an einer Depression. Frauen sind davon deutlich häufiger betroffen als Männer, warnte der Verband Österreichischer PsychologInnen anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an Depression zu erkranken, liegt bei Frauen zwischen 16 und 22 Prozent – doppelt so hoch wie bei Männern.

"Depressionen sind noch immer überdurchschnittlich häufig weiblich", betonte BÖP-Präsidentin Beate Wimmer-Puchinger am Donnerstag in einer Aussendung. "Unsere Gesellschaft muss daher alles tun, um Frauen bei ihren zahlreichen Aufgaben dauerhaft zu entlasten." Die Gründe dafür seien unterschiedlich: Mehrfachbelastungen durch Job und Familie, Betreuungs- und Pflegeverantwortungen, eine erhöhte Armutsgefährdung oder auch Gewalterfahrungen lassen die Wahrscheinlichkeit an einer Depression zu erkranken, ansteigen, erläuterte die Verbandspräsidentin.

"Frauen sind noch immer häufig die Crashzone der Familie und geraten aufgrund von klassischen Rollenbildern zusätzlich unter Druck", kritisierte Wimmer-Puchinger. "Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass die Betreuungs- und Pflegeverantwortungen endlich gerechter zwischen den Geschlechtern aufgeteilt und finanzielle Gerechtigkeit in der Arbeitswelt hergestellt wird". (APA, 7.3.2019)