Schwarzes Land mit roten Flecken. 97 der 119 Gemeinden werden derzeit von einem ÖVP Bürgermeister regiert. 2017 fiel auch der Bürgermeistersessel in der Landeshauptstadt an die Volkaspartei.

Foto: Land Salzburg

Die Salzburger ÖVP geht landesweit gesehen mit einem komfortablen Vorsprung in die Gemeindewahlen kommenden Sonntag: 2014 erreichte die ÖVP fast 43 Prozent aller Stimmen, die SPÖ 28,5, die FPÖ rund zwölf und die Grünen acht Prozent.

Und diese Statistik ist in Bezug auf die Landgemeinden für die SPÖ fast ein wenig schmeichelhaft. Nimmt man nämlich die direkt gewählten Bürgermeister der 119 Gemeinden als Parameter, so hat die ÖVP 2014 96 Kandidaten auf Platz eins gebracht, die SPÖ nur 19. Vier Bürgermeister wurden als Unabhängige gewählt.

Inzwischen halten die Sozialdemokraten nur mehr bei 16 Bürgermeistern: Die Landeshauptstadt ging nach dem Rücktritt von Heinz Schaden 2017 an Harald Preuner verloren, und in zwei Landgemeinden (St. Margarethen, Untertauern) haben die roten Bürgermeister ihre Partei verlassen.

Am Gesamt-Kräfteverhältnis wird sich wohl auch nach dem 10. März in den Salzburger Landgemeinden wenig ändern, in der Bürgermeisterstatistik wird allerdings erstmals wieder die FPÖ auftauchen: In der Hauptstadt des Ennspongau, Radstadt, haben ÖVP und SPÖ keinen Bürgermeisterkandidaten gefunden, und so wird voraussichtlich FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Pewny als einziger Kandidat das Rennen machen.

Insgesamt gibt es in rund jeder vierten der 119 Gemeinden nur einen Bürgermeisterkandidaten. Dieser oder diese muss dann nur mehr 50 Prozent plus eine aller gültig abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen können.

Spannung in Hallein

Ganz anders die Situation in Hallein, mit 21.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Salzburgs: Hier schicken ÖVP, SPÖ, Grüne, Neos und FPÖ Kandidaten für das Bürgermeisteramt ins Rennen, was eine Stichwahl am 24. März sehr wahrscheinlich macht. Bei der voraussichtlichen Paarung Maximilian Klappacher (ÖVP) gegen Alexander Stangassinger (SPÖ) werden dem SPÖ-Kandidaten gute Chancen eingeräumt.

Dies vor allem, weil nach einer Umfrage der Bezirksblätter in der Industriestadt Hallein die ÖVP ihre absolute Mehrheit verlieren dürfte. Die SPÖ könnte stark zulegen, Grüne und FPÖ ein kleines Plus verzeichnen. (Thomas Neuhold, 8.3.2019)