Waidhofen an der Thaya – Husky-KTW wird seinen Standort in Waidhofen an der Thaya bis Ende 2019 schließen. Entsprechende Medienberichte bestätigte eine Unternehmenssprecherin des Produzenten von Spritzgussformen am Freitagvormittag. Details hinsichtlich des Zeitplans und der betroffenen Beschäftigten wurden nicht genannt. In mehreren Medienberichten war von einem Abbau von rund 200 Mitarbeitern die Rede.

Der Sprecherin zufolge hat es am Donnerstag "eine interne Veranstaltung gegeben, bei der die Pläne vorgestellt wurden". Genaueres soll Husky-Angaben zufolge am Freitagnachmittag nach Rücksprache mit der Konzernleitung im kanadischen Bolton per Presseaussendung mitgeteilt werden.

Abbau in drei Etappen

Wie die "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN) online berichteten, sollen die Beschäftigten in drei Etappen abgebaut werden. Die erste Kündigungswelle soll demnach "rasch beginnen". Die zweite Welle soll im dritten Quartal 2019, die letzte zu Jahresende erfolgen. Die Produktion soll samt Maschinen nach Tschechien und Luxemburg verlegt werden. In Waidhofen könnte in Zukunft nur mehr ein Teil der Verwaltung mit rund 30 Mitarbeitern bestehen bleiben.

"Die Heuschrecken-Kapitalisten sind über den Teich ins Waldviertel gekommen", zitiert die "NÖN" ÖGB-Regionalsekretär Erich Macho. Er zeigt sich erzürnt über die Art und Weise, wie die Konzernleitung die Schließungspläne verkündet habe, zumal in Waidhofen Millionengewinne erwirtschaftet worden seien. "Normalerweise wäre der Betriebsrat frühzeitig in solche Entscheidungen einzubinden, nicht wie hier eine Stunde vorher", betont Macho. Arbeiterkammer und Gewerkschaft fordern einen Sozialplan und eine Arbeitsstiftung.

Land sucht Gespräche

Nach der angekündigten Schließung des Standortes von Husky-KTW in Waidhofen an der Thaya ist das Land Niederösterreich mit der Geschäftsführung ebenso wie mit Betrieben in der Region im Gespräch. Umliegende Unternehmen hätten bereits "Interesse an den sehr gut qualifizierten Arbeitskräften angemeldet", betonten die Landesräte Petra Bohuslav und Martin Eichtinger (beide ÖVP) in einer Aussendung.

Die angekündigte Schließung des Husky-KTW-Standorts sei ein "harter Schlag", hielten die beiden Regierungsmitglieder fest. Das Interesse anderer Unternehmen an Arbeitskräften sei "eine erste gute Nachricht". (APA, red, 8.3.2019)