Washington – Die USA haben nach Informationen der "New York Times" ihren "Schattenkrieg" in Somalia gegen islamistische Terroristen unter Präsident Donald Trump kräftig ausgeweitet. Allein in den ersten beiden Monaten 2019 seien bei 24 Luftangriffen in Somalia 225 Menschen getötet worden.

Bereits 2018 sei mit 326 Toten bei 47 Luftangriffen ein Rekord erreicht worden, berichtet das Blatt am Montag unter Berufung auf US-Militärdaten. Opferzahlen im zweistelligen Bereich würden Routine, schreibt das Blatt. Die Verringerung der Kampfeinsätze in Syrien dürften Drohnen und anderes Fluggerät für den Somalia-Einsatz freigestellt haben. Das US-Militär behaupte, alle Toten seien Kämpfer der Sunnitenmiliz Al-Shabaab gewesen; die Islamisten sprächen auch von getöteten Zivilisten.

"Kampf gegen den Terror verstärkt"

"Wir haben den Kampf gegen den Terror in Somalia verstärkt und jetzt gibt es mehr Ressourcen dafür, also machen wir mehr", sagte der frühere US-Botschafter in Somalia Stephen Schwartz der "New York Times". Das vermute er jedenfalls. "Hinter all dem könnte eine gut durchdachte Strategie stehen. Doch ich bezweifele das sehr."

Die US-Streitkräfte fliegen regelmäßig Luftangriffe auf Al-Shabaab, meist mit Kampfdrohnen. Washington unterstützt die somalischen Streitkräfte direkt sowie die Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) in Somalia.

Al-Shabaab ist mit Al-Kaida verbunden und kämpft für die Errichtung eines islamischen Gottesstaates am Horn von Afrika. Nach US-Schätzungen stützt sich die Miliz auf 5.000 bis 7.000 Kämpfer in Somalia, mit einem harten ideologischen Kern von 500 Mann. Die USA haben dem Bericht zufolge 500 Soldaten im Land, meist Spezialkräfte als Ausbilder und für Kommandoeinsätze. (APA, 11.3.2019)