Ohne Siliziumchips funktioniert heutzutage so gut wie nichts mehr. Auch der Schutz geistigen Eigentums wird für immer mehr Unternehmen zu einem Muß.

Foto: ait/michael mürling

München/Wien – Der geistige Schutz von Innovationen bekommt immer mehr Gewicht. Das zeigt nicht zuletzt die Zahl der Patentanmeldungen, die seit Jahren im Steigen begriffen ist. So hat das Europäische Patentamt (EPA), das seinen Sitz in München hat, im Vorjahr nicht weniger als 174.000 neue Patentanmeldungen registriert, ein Plus von 4,6 Prozent. Aus Österreich wurden knapp 2.300 Patente angemeldet, um 3,8 Prozent mehr als im Jahr davor und ein neuer Höchstwert, geht aus dem EPA-Jahresbericht hervor.

Die meisten Patente meldeten österreichische Unternehmen wiederum in den Technologiefeldern Elektrische Maschinen, Geräte und Energie (plus 8,8 Prozent), Transport- und Bauingenieurswesen an. Bei den zwei Letztgenannten gingen die Patentanmeldungen jedoch um 1,7 bzw. 13,3 Prozent zurück.

Fast jede vierte Patentanmeldung kam aus Wien

Die Analyse der anmeldestärksten Bundesländer hat ergeben, dass Wien trotz eines Rückgangs um 2,4 Prozent seine Spitzenposition aus den vergangenen Jahren behaupten konnte – fast jede vierte Patentanmeldung kam aus der Bundeshauptstadt. Auf den Plätzen folgten wie schon 2017 Oberösterreich und die Steiermark. Den größten Zuwachs an Patentanmeldungen verzeichneten Tirol (plus 37,3 Prozent) und Kärnten (plus 34,4 Prozent).

Das österreichische Anmelderanking führt einmal mehr der Petrochemiekonzern Borealis an. Dahinter tauschten der Autozulieferer ZKW (Rang 2) und der Halbleiterhersteller AMS (Rang 3) die Plätze.

Siemens in Europa an der Spitze

Auf europäischer Ebene sicherte sich Siemens den Spitzenplatz im Anmelder-Ranking des EPA und verdrängte Huawei auf Platz zwei. Der deutsche Technologiekonzern führte zuletzt 2011 die Rangliste an. Dahinter folgten 2018 Samsung und LG (beide Südkorea), auf rang fünf dann United Technologies aus den USA. (Günther Strobl, 12.3.2019)