Graz/Neudau – Beim oststeirischen Garnhersteller Borckenstein schließen nun endgültig die Tore: Bei der Prüfungstagsatzung am Dienstag hieß es, dass eine Sanierung nicht mehr geplant und eine Fortführung nicht mehr möglich ist. Letzte Lagerbestände wurden aufgearbeitet und verkauft. Die insolvenzgerichtliche Schließung wurde mit 12. Februar vollzogen. Forderungen in der Höhe von 16,4 Mio. Euro liegen auf.

Nachdem das Unternehmen bereits 2016 insolvent und eine Sanierung wegen der ausständigen Zahlung der letzten Teilquote gescheitert war, geht nun eine traditionsreiche Geschichte am Standort Neudau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld zu Ende. Ein großer Teil der noch gelagerten Waren konnte an Kunden zu marktüblichen Konditionen verwertet werden. Ein weiterer Fortbetrieb sei liquiditätsmäßig aber nicht mehr zu rechtfertigen, die Produktionskosten hätten die mögliche Wertsteigerung bei Weitem überschritten und die Schließung sei unumgänglich gewesen, teilte der KSV1870 in einer Aussendung mit.

Bisher haben 246 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 16,4 Mio. Euro geltend gemacht. Davon wurden rund 13,3 Mio. Euro anerkannt. Etwa 3,1 Mio. Euro werden bestritten. Die Passiva werden sich noch erhöhen, da Beendigungsansprüche der ausgetretenen Dienstnehmer noch anzumelden sind. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) werden noch das Anlagevermögen und die Fahrnisse bei Verkauf in die Insolvenzmasse fließen. Der Schätzwert betrage zwar mehr als 3 Mio. Euro, allerdings lägen die bisher eingetroffenen Anbote weit darunter, hieß es seitens des AKV.

Die Quote für die Gläubiger dürfte sich aller Voraussicht nach irgendwo zwischen 10 und 20 Prozent bewegen. Vom Insolvenzverwalter werden nun noch mögliche Anfechtungs-, Haftungs- sowie Erstattungsansprüche geprüft. (APA, 12.3.2019)