Das Cover der ersten "tele"-Ausgabe im März 1989.

Foto: tele

... und das aktuelle Cover der Sonderausgabe zum 30-Jahr-Jubiläum.

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Wien – Das Ende der gedruckten Zeitung haben wir durch, schaut Hans Metzger recht gelassen zurück auf ein, zwei Jahrzehnte begräbnisorientierter Mediendebatte. Metzger ist Geschäftsführer des TV-Magazins "Tele", das inzwischen 30 Jahre auf dem Markt ist.

Nun wird sein Hauptgeschäft beerdigt – angeblich: Streaming statt TV, Netflix und Amazon statt ORF, ProSieben oder RTL. Metzger sieht das ähnlich wie das angebliche Ende von Print: "Dass sich Fernsehen abschafft, ist mehr Gerücht als Realität."

Und selbst wenn es Realität wird, nimmt der Tele-Geschäftsführer das recht entspannt. Bewertungen, Rezensionen und Hinweise für Filme, Serien, Dokus, Sport, vor allem live, Shows und anderes Bewegtbildprogramm würden genützt – ob sie nun im linearen Fernsehen laufen oder bei Streamingplattformen abgerufen werden. Metzger: "So lange es Inhalte gibt, bleibt relevant, welche Inhalte es wo gibt."

Sonderausgabe zum Jubiläum

Diese Woche erscheint "Tele" als Sonderausgabe zu den ersten 30 Jahren des Fernsehmagazins, das einer Vielzahl österreichischer Tages- und Wochenzeitungen beiliegt – vom STANDARD bis zu den "Niederösterreichischen Nachrichten", von der "Kleinen Zeitung" bis zu den "Vorarlberger Nachrichten". Auflage heute: 1,02 Millionen Exempare. Seit 1989 eindrucksvolle zwei Milliarden Hefte.

"Tele" ist ein bisher rares Beispiel für die Zusammenarbeit vieler österreichischer Medienhäuser, viele von ihnen sind am Verlag beteiligt. Seit 2018 verhandeln Österreichs Medienhäuser über eine gemeinsame digitale Onlinevermarktung und eine gemeinsame Login-Plattform.

DER STANDARD erreichte Metzger am Dienstag in Berlin, wo gerade die Tele-App weiterentwickelt wird. Im zweiten Halbjahr soll sie noch interaktiver und spielerischer werden. (fid, 13.3.2019)