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Keine Lust auf Büros: Mehr als acht von zehn der befragten sagen in einer weltweiten Umfrage, dass sie explizit nach einem flexiblen Arbeitsplatz Ausschau halten.

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Arbeiten, wann man will und von wo man will. Flexibles Arbeiten ist mittlerweile nicht mehr nur eine Domäne von Selbstständigen, sondern dürfte für immer mehr Beschäftigte zur Selbstverständlichkeit zu werden. Das legt zumindest eine aktuelle Umfrage von International Workplace Group (IWG), einem Anbieter für flexible Arbeitsplatzlösungen, nahe. Befragt wurden dafür rund 15.000 Personen aus 80 Ländern, darunter auch aus Österreich.

Die Hälfte der Befragten gab an, bereits zumindest die halbe Woche außerhalb der Firma zu arbeiten. 83 Prozent achten offenbar auch bei der Jobsuche bewusst darauf, ob es die Möglichkeit dazu gibt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass jeder Vierte das Pendeln als schlimmsten Teil seines Tages empfindet.

Absolute Priorität

Fast jeder Dritte sagt sogar, dass er flexibles Arbeiten einer prestigeträchtigen Jobposition vorziehen würde. In Österreich gaben 40 Prozent aller Befragten an, dass sie einen flexiblen Job einer Stelle vorziehen würden, bei dem sie garantiert nie Überstunden machen müssten.

Deshalb bemühen sich wohl auch die Firmen darum, flexibles Arbeiten anbieten zu können. Sieben von zehn sind der Meinung, dass sie durch dadurch Talente für sich begeistern können. Fast acht von zehn Firmenvertreter geben an, Mitarbeiter dadurch länger in der Firma halten zu können. Warum viele Unternehmen, die flexibles Arbeiten möglich machen wollen, dennoch scheitern? Schuld ist die Unternehmenskultur, wie die Umfrage zeigt.

Macht Homeoffice produktiv?

Dass die Produktivität durch flexibles Arbeiten steigt, glauben übrigens zwei Drittel der in der Studie Befragten. Das könnte daran liegen, dass Beschäftigte mehr arbeiten, wenn sie sich ihre Arbeit selbst einteilen oder von zu Hause aus arbeiten, wie eine aktuelle Studie der gewerkschaftsnahen deutschen Hans-Böckler-Stiftung zeigt. Der STANDARD berichtete.

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der IWG-Umfrage sind schließlich auch der Meinung, dass sich durch flexibles Arbeiten die Work-Life-Balance verbessern lasse (78 Prozent weltweit). Das wiederlegt allerdings die deutsche Studie. Demnach haben Beschäftigte im Homeoffice und mit selbstbestimmten Arbeitszeiten nämlich weniger Freizeit. Das liege daran, dass die Ansprüche hoch sind und Arbeitnehmer zeigen vollen, dass sie auch in den eigenen vier Wänden fleißig sind. (lib, set, 15.3.2019)