Hanno Settele und Florian Gangl, Betriebsleiter in der Müllsortieranlage Linz Hörsching.

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Erdbeeren im Winter (werden aus Marokko oder Spanien importiert!), Kaffee zum Frühstück (für eine Tasse braucht es in der Herstellung rund 140 Liter Wasser!), Orangensaft (Pestizide!), steirischer Apfel oder heimische Tomaten im März (hoher Energieverbrauch durch Kühlung, beheiztes Glashaus!): Gleich zu Beginn der Dokeins-Sendung Dirty Hanno – Umweltsünder wider Willen (Donnerstag, 20.15 Uhr, ORF 1) bekommt es ORF-Reporter Hanno Settele mit der gestrengen Susi zu tun.

Susi ist die Offstimme, die Settele im Hintergrund mit allerlei Wissenswertem zu Produktion oder CO2-Abdruck versorgt. Und ihn schon frühmorgens ein bisserl rat- und lustlos zurücklässt mit Kräutertee und heimischer Winterrübe statt Kaffee und Avocado. Nach dem Frühstück geht es dann direkt zum Einkauf in den Supermarkt. Welche Fisolen soll er im März kaufen? Frische aus Kenia? Oder jene im Glas oder aus der aus Dose? Oder doch besser solche aus der Tiefkühltruhe? Abgewogen werden Transport, Verpackung, Energieaufwand. "Lieber Hanno, jetzt musst du dich entschieden", säuselt da Susi. Einfach ist das nicht, eindeutige Antworten haben auch Experten keine.

Die Reportage erinnert ein bisschen an die Sendung mit der Maus, vor allem wenn sich Settele etwa in Sortieranlagen für Plastikmüll herumtreibt und dort selbst Hand anlegt. Oder sich schlaumacht, wie sich ein Glashaus mit Thermalwasser heizen lässt.

Vor allem aber schafft sie es, Fakten über Produktion und Herkunft von Essen, Müll und dessen Vermeidung, Feinstaubbelastung oder Flugreisen zu vermitteln, ohne allzu oberlehrerhaft daherzukommen. (Astrid Ebenführer, 14.3.2019)