Es gibt um 57 Prozent weniger Panzer, nur 30 Prozent der Eurofighter können auch eingesetzt werden. Diese alarmierenden Zahlen sind ausnahmsweise nicht jene des Bundesheers, sondern jene der deutschen Bundeswehr, die diese Woche bekanntgegeben hat, dass solches Wissen künftig als geheim eingestuft wird. Dabei weiß die deutsche Generalität, dass der schlechte Zustand ihrer Streitkräfte ohnehin kaum jemanden interessiert. Daran, dass es einmal einen Ernstfall geben könnte, mag niemand denken – in Deutschland nicht und auch nicht bei uns.

Hierzulande sehen die Zahlen ähnlich besorgniserregend aus wie im Nachbarland: In den vergangenen 15 Jahren hat die Zahl der gepanzerten Fahrzeuge im Bundesheer um 61 Prozent abgenommen, jene der Flugzeuge um 41 Prozent.

Österreichs Generalstab veröffentlicht zwar diese Zahlen. Aber außer dem Bundespräsidenten, der der Oberbefehlshaber des Bundesheers ist, zeigt sich niemand besorgt. Die Regierung hat andere Sorgen, die Opposition ebenfalls.

Dabei hat sich Österreich (wie auch Deutschland) im sogenannten Pesco-Vertrag nicht nur zu strukturierter militärischer Zusammenarbeit in Europa verpflichtet, sondern auch zu einer Erhöhung des Militärbudgets. Das will aber keine Regierung ihren Wählern erklären müssen, die Opposition erst recht nicht. Da riskiert man lieber, dass die Bevölkerung im Ernstfall ungeschützt ist. (Conrad Seidl, 13.3.2019)