"Verheerende" Wirkung auf den ORF hätte das dänische Modell – Staatsbudget statt Gebühren und 20 Prozent weniger Geld: ORF-General Alexander Wrabetz, hier bei der Medienenquete von Minister Gernot Blümel im Juni 2018.

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Wien – ORF-General Alexander Wrabetz will nicht glauben, was in Österreich steht. In einer Artikelserie kündete die Zeitung aus der Oe24-Gruppe von Regierungsplänen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Budgetfinanzierung wie in Dänemark etwa mit 20 Prozent weniger Mitteln. Und auch mit 100 bis 150 Millionen Euro weniger käme der ORF demnach gut zurecht – das eine Kürzung um mehr als der geschätzte Jahresumsatz der Mediengruppe Österreich (die aus gut 50 Firmen bestehende Gruppe veröffentlicht keine konsolidierten Umsätze). Der ORF setzt heute rund eine Milliarde Euro um.

"Verheerend" für ORF

Und auch wenn der ORF-Chef all das nicht glauben mag, erklärt er seinen Publikumsräten am Donnerstag ausführlich, warum das nicht geht. Der ORF brauche all seine Sender, um möglichst alle Alters- und Zielgruppen zu erreichen. Man könne fast sagen, "wir sind ein Gesamtkunstwerk", über die Jahre gewachsen. 88 Prozent der Bevölkerung nützten ORF-Angebote.

Der ORF finanziere mit – inflationsbedingt – 180 Millionen Euro weniger als 2005 ein weit größeres Programmangebot. Für die jüngste Gebührenerhöhung ab 2017 verpflichtete sich der ORF, über fünf Jahre 300 Millionen Euro und 300 Jobs einzusparen. Wenn mit einem neuen ORF-Gesetz 100 oder 150 Millionen Euro gekürzt würden, "dann müssten wir Sender schließen".

Das dänische Modell wäre "verheerend" für den ORF. Pro Einwohner bekomme der österreichische Rundfunk schon jetzt weniger als der dänische nach der Kürzung seines Budgets um 20 Prozent, rechnete der General vor. 400 Jobs insbesondere von Journalisten, drei Radiosender und drei TV-Kanäle müssten die Dänen einsparen. (fid, 14.03.2019)