Wien – Ein in Wien tätiger Diplomat eines Landes aus Nahost soll mit seiner Frau zwei Mädchen wie Leibeigene gehalten haben. Die Kronen Zeitung schrieb am Freitag von "moderner" Sklaverei. Das Außenministerium bestätigte der APA, dass die Vorwürfe bekannt seien: "Der betreffende Botschafter wurde mit den Vorwürfen konfrontiert und zur Stellungnahme aufgefordert."

Kaum Ruhepausen, kein Gehalt

Die beiden Frauen mussten laut den Vorwürfen nicht nur viel mehr arbeiten als ausgemacht – nämlich rund um die Uhr –, es habe auch kaum Ruhepausen gegeben. Gehalt soll aber keines bezahlt worden sein. Eine weitere Bedienstete habe den Arbeitsdruck nicht mehr ausgehalten und einen Selbstmordversuch verübt.

Auch der STANDARD erhielt ein anonymes dreiseitiges Schreiben mit detaillierten Beschreibungen der angeblichen Zustände in der diplomatische Residenz. Demnach wurde den Mitarbeitern auch "jeglicher Respekt gegenüber der Privatsphäre und Integrität eines Menschen" verweigert.

Die beiden Hausangestellten wurden vom Außenministerium umgehend mit der Organisation Lefö in Kontakt gebracht. Diese NGO sei auf die Unterstützung der Opfer von Menschenhandel spezialisiert. (APA, red, 15.3.2019)