Netflix hat mit Apples Vorstoß ins Videogeschäft nichts zu tun.

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Nachdem man vor kurzem neue iPad-Modelle vorgestellt hat, wird Apple nächste Woche die Zukunft seiner Videopläne enthüllen. Allgemein wird angenommen, dass der Konzern dabei den Start eines eigenen Streamingdienstes ankündigt. Darauf deuten jetzt auch Aussagen von Netflix-CEO Reed Hastings hin. Dieser äußert sich zwar nicht näher zu Apples Plänen, verrät aber, dass seine Firma kein Teil davon ist.

Netflix nicht dabei

Wenn Apple eine eigene Plattform startet, wird es dort nicht möglich sein, Netflix-Abos zu beziehen und Netflix-Inhalte zu sehen. "Apple ist eine großartige Firma. Wir wollen, dass Leute unsere Shows auf unserem Dienst schauen", wird Hastings von Recode zitiert. Auch über Amazon, wo man etwa Abos für HBO und Showtime kaufen kann, bietet Netflix seine eigenen Pakete nicht an.

Abgesehen davon, dass man eben die eigene App für iPhones, iPads und Apple TV anbietet, hat sich Netflix in den vergangenen Jahren von Apple distanziert, was möglicherweise damit zu tun hat, dass man in Cupertino schon länger an einem eigenen Streamingdienst arbeitet. Beispielsweise verzichtete man darauf, 2016 in die neue Programmübersicht von Apples TV-App aufgenommen zu werden.

Wachsende Konkurrenz

Angesichts des dichter werdenden Felds an Konkurrenten setzt Hastings weiter auf bekannte Parolen. Mehr Konkurrenz sei gut für Netflix, die Produzenten und die Zuseher. Gerade in einer solchen Situation würde man den eigenen Job am besten machen. Bislang hatte er damit prinzipiell Recht, denn während andere Anbieter Kunden gewinnen konnten, legte auch Netflix weiter zu. Sobald der Markt allerdings einmal gesättigt ist, dürfte absehbar sein, dass nicht alle Anbieter dauerhaft überleben werden, zumal viele Konsumenten sich auf maximal zwei bis drei Abos beschränken werden.

Neben Netflix, Amazon und künftig Apple sind aber zahlreiche andere Player bereits am Markt oder im Begriff zu starten – darunter die US-Kabelriesen HBO und CBS oder Hollywood-Riese Disney.

Hastings: Netflix ist kein Techkonzern

Eine Auskunft hinsichtlich möglicher gesetzlicher Regulierungen für Techfirmen in Sachen Marktstellung Datenschutz verweigerte Hastings. Da Netflix jährlich zehn Milliarden Dollar in Inhalte, aber nur 1,2 Milliarden Dollar in technologische Entwicklung steckt, sei seine Firma kein Techkonzern, sondern ein Medienunternehmen wie Disney, das "von Technologie angetrieben werde." (gpi, 19.3. 2019)