Während die meisten von uns ahnungslos damit beschäftigt waren, sich auf die kommenden Weihnachtsfeiertage vorzubereiten, raste ein beachtlicher Brocken aus den Weltraum auf die Erde zu. Am 18. Dezember traf er auf die Atmosphäre unseres Planeten und löste sich in einem enormen Feuerball auf.

Ein orangenes Aufblitzen und eine deutliche Rauchspur zeigen deutlich, dass im vergangenen Dezember ein ordentlicher Brocken die Erdatmosphäre getroffen hat.
Foto: Simon Proud, University of Oxford/Japan Meteorological Agency

Vom Orbit aus mag das Ereignis nicht nach besonders viel ausgesehen haben, doch die nun veröffentlichten Aufnahmen des geostationären japanischen Himawari-8- Wettersatelliten lassen ein orangenes Rauchgebilde nahe dem Nordpol über der Bering See erkennen – es repräsentiert nichts weniger als die drittgrößte Asteroidenexplosion der jüngeren Geschichte.

Rund 1.500 Tonnen schwerer Brocken

Die Auswirkungen des mindestens zehn Meter großen und 1.500 Tonnen schweren Objektes entgingen zunächst völlig der allgemeinen Aufmerksamkeit und wurden erst bedeutend später von einem Team um Peter Brown von der University of Western Ontario (Kanada) veröffentlicht, nachdem sie von mindestens 16 Beobachtungsstationen rund um den Globus wahrgenommen worden waren.

Das Bild zeigt eine vergrößerte Aufnahme des Impakts.
Foto: Simon Proud, University of Oxford/Japan Meteorological Agency

Nach bisherigen Erkenntnissen traf der Brocken mit dem Äquivalent von 173 Kilotonnen TNT fast senkrecht auf die äußere Atmosphäre. Das entspricht etwa dem Zehnfachen der Energie, die frei wurde, als die USA im zweiten Weltkrieg ihre erste Atombombe über Hiroshima zur Detonation gebracht hat.

Eine schwarz-weiß-Aufnahme des Treffers.
Foto: Simon Proud, University of Oxford/Japan Meteorological Agency

Damit war die Explosion des Asteroiden im vergangenen Dezember der bislang drittgrößte bekannte Einschlag der modernen Zeit. Sie rangiert knapp hinter dem Meteor von Tscheljabinsk im russischen Ural, bei dessen Auseinanderbrechen in der Atmosphäre und der anschließenden Druckwelle 2013 rund 1.500 Menschen verletzt wurden, und dem Tunguska-Ereignis im Jahr 1908, bei dem in Zentralsibirien mindesten 2.000 Quadratkilometer Wald niedergemäht worden waren. (tberg, 20.3.2019)