Belgrad – Der serbische Journalistenverband Nuns hat am Dienstag die Hetze kritisiert, die seit dem Wochenende gegen den regionalen TV-Sender N1 geführt wird. Der Sender hatte am Wochenende ausführlich über die Oppositionsproteste in Belgrad, unter anderem auch über das Eindringen einer Demonstrantengruppe in das Gebäude des öffentlich-rechtlichen Senders RTS, berichtet.

Von Regierungsfunktionären wurden die Berichte von "N1" als "skandalös, "antizivilisatorisch" und "heuchlerisch" kritisiert. Ein Belgrader Boulevardblatt hat den Sender am Montag gar beschuldigt, mit seinen Berichten zum Mord an Präsident Aleksandar Vucic aufgerufen zu haben. Nuns appellierte nun an die Regierungsfunktionäre, die intolerante Haltung gegenüber Medien einzustellen. Jedem Angriff auf Journalisten seien in der Vergangenheit Druck und Hetze dieser Art vorausgegangen, warnte der Journalistenverband.

Der regionale TV-Sender mit Redaktionen in Belgrad, Sarajevo und Zagreb ist in Serbien eines der wenigen Medien, das seit Wochen ausführlich über die Proteste berichtet.

Nach dem Eindringen von Demonstranten in den Sender RTS hatte N1 am Samstagabend das TV-Programm geändert, um über die Geschehnisse durch Einschaltung seiner Journalisten direkt vor Ort zu berichten. (APA, 19.3.2019)