Rechtzeitig in Zeitnähe zum kalendarischen Frühlingsbeginn erwacht auch das burgenländische Liszt-Festival: Im Sinne des vielseitigen Namensgebers, der 1811 in Raiding geboren wurde, ist das Programm von Vielfalt und Offenheit geprägt: Franz Liszt war ja nicht nur Virtuose; er wirkte auch als musikalischer Universalgelehrter und innovativer Komponist.

Am Sonntag wird sich Pianistin Lise de la Salle (11.00) einiger seiner Werke annehmen. Zuvor, am Samstag, kommt aber das Unerwartete: Der britische Dramatiker Peter Shaffer wird mit einer Szene aus seinem Stück "Amadeus" präsentiert. Darin klagt Komponist Antonio Salieri bewundernd darüber, dass er als Zeitgenosse das Genie Mozart erleben und erleiden hat müssen. Burgschauspieler Peter Matic wird diese Szene erwecken, danach spielen die Österreichischen Bläsersolisten unter der Leitung von Milan Turkovic Mozarts Gran Partita.

Recht opulent geht es in Raiding ein Wochenende später weiter: Der Chorus sine nomine und Pianist Eduard Kutrowatz geben einen Schubert-Liszt-Abend (29. 3.), Und das Orchester Wiener Akademie unter der Leitung von Martin Haselböck interpretiert neben Liszt (Festklänge – Symphonische Dichtung Nr.7) auch Bizets Carmen-Suite und Berlioz (Ouvertüre "Les Francs-juges" op.3), mit dem sich Liszt sehr verbunden gefühlt hat. Die Festival-Fortsetzung erfolgt ab 14. Juni mit Pianistin Claire Huangci. (toš)