Wien – Die Concordia-Preise 2018 gehen an den "profil"-Journalisten Christoph Zotter und das Recherchenetzwerk "Europe's Far Right". Zotter wird in der Kategorie Menschenrechte ausgezeichnet, der Rechercheverbund in der Kategorie Pressefreiheit. "profil"-Kolumnistin Elfriede Hammerl erhält den Lebenswerk-Preis, teilte der Presseclub Concordia am Montag mit. Die Verleihung findet am 29. April statt.

Zotter erhält die Auszeichnung für eine Serie zum Thema Menschenrechtsverletzungen an der EU- Außengrenze. "Zotter schreibt gegen das Zudecken und Vergessen an. Seine Arbeit macht den Zusammenhang zwischen politischen Vorgaben und menschlicher Betroffenheit deutlich, am tragischsten, wenn es um Leben und Tod geht", heißt es in der Aussendung. Die Jury würdige mit ihrer Auszeichnung "die Professionalität, Konsequenz, Hartnäckigkeit und Empathie, mit der Christoph Zotter die Verletzbarkeit von Mensch und System in unsere Aufmerksamkeit rückt".

Aufstieg und Strategien der Rechtspopulisten

Journalisten aus sechs europäischen Ländern schlossen sich im vergangenen Jahr zu dem Netzwerk "Europe's Far Right" zusammen, um länderübergreifend über den Aufstieg und die Strategien der Rechtspopulisten zu berichten. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem die Tageszeitung "Liberation" aus Paris, die Wochenzeitung "Internazionale" aus Rom, die Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" aus Warschau, die Wochenzeitung "Falter" aus Wien und die Tageszeitung "taz" aus Berlin. "Das Bündeln der Kräfte über Grenzen hinweg ist im Sinne des Concordia-Preises für Pressefreiheit journalistisch und verlegerisch vorbildhaft", erklärte die Jury. Mit der Auszeichnung des Recherchenetzwerks zeige die Concordia ihre Solidarität im Kampf für Presse- und Meinungsfreiheit.

Die Autorin und Journalistin Elfriede Hammerl wird "für ihr journalistisches und schriftstellerisches Wirken und ihren Einsatz für Gerechtigkeit" ausgezeichnet. Ihre Arbeit als Kolumnistin steche "durch thematische Breite und differenzierte Darstellung komplexer gesellschaftlicher Sachverhalte hervor, ihre pointierten Analysen zeigen systematische Benachteiligungen auf, besonders von Frauen, und entlarven Vorurteile." Mit Witz, Ironie und stilistischer Brillanz kämpfe Elfriede gegen soziale Ungerechtigkeit und für die Emanzipation von veralteten Rollenbildern. (APA, 25.3.2019)