Wien – Eine Jury aus Europaabgeordneten und Jugendvertretern hat ein Antisemitismus-Projekt der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ) für den Jugendkarlspreis 2019 nominiert. Dieser wird im Mai unter den 28 nationalen Vorauswahlsiegern vom Europaparlament und der Stiftung Internationaler Karlspreis in Aachen verliehen, teilte das Verbindungsbüro des EU-Parlaments in Wien am Dienstag mit.

Das Projekt zielt darauf ab, junge muslimische Frauen und Männer zu sensibilisieren, das "Thema Antisemitismus erstmals aus einer kritischen innermuslimischen Perspektive zu beleuchten und Begegnungsräume zwischen MuslimInnen und Juden/Jüdinnen zu schaffen, um gegen den Antisemitismus vorzugehen und eine gemeinsame europäische Identität zu fördern", hieß es in der Aussendung. Neben Treffen mit Experten und Holocaust-Überlebenden sowie Reisen zu ehemaligen Konzentrationslagern gab es auch Besuche bei jüdischen Einrichtungen wie dem Wiener Stadttempel oder im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.

Mit dem Europäischen Jugendkarlspreis ehren das Europäische Parlament und die Stiftung Internationaler Karlspreis zu Aachen Jugendliche, die mit ihrem Engagement zur europäischen und internationalen Verständigung beitragen und als Vorbilder für andere Jugendliche in Europa dienen, weil sie Beispiele dafür bieten, wie die Europäer "in Vielfalt geeint" als Gemeinschaft zusammenleben. (APA, 26.3.2019)