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Netflix erfreut sich großer Beliebtheit – 137 Millionen Menschen nutzen den Streamingdienst aktuell. Laut dem Investor Ed Byrne ist er aber viel zu günstig, wie er in einer aktuellen Analyse beim Tech-Blog "TechCrunch" schildert. So hat Netflix erst kürzlich seinen Preis um bis zu 18 Prozent gehoben – dafür gab es kaum Protest und der Wert der Aktie stieg sogar an.

Verluste trotz großer Abonnentenzahl

Dabei gibt der Dienst große Mengen an Gelder für Inhalte aus – 2019 sollen es 15 Milliarden US-Dollar sein. Das führt dazu, dass das Unternehmen große Schulden hat, Ende 2018 waren es rund 10 Milliarden Dollar. Netflix schreibt also Verluste, was bedeute, dass es schlicht zu günstig sei. Anstatt weniger in Content zu investieren bräuchte die Firma flexiblere Preismodelle.

Netflix‘ Fokus sei aktuell, die Nutzerzahlen so sehr zu erhöhen wie möglich, anstatt Profit zu schlagen. Stattdessen sei es sinnvoller, verschiedene Modelle zu testen, um einen optimalen Preis für so viele Kunden wie möglich zu finden und gleichzeitig mehr Geld zu verdienen, findet Byrne. Aktuell passe das Unternehmen seine Preise nur auf Basis von zwei Faktoren an: Wieviele Geräte gleichzeitig schauen können und welche Bildqualität genutzt wird.

"Flexiblere" Preismodelle

Da ein großer Teil der Nutzerschaft sowieso keinen Zugriff auf Ultra-HD-Bildschirme habe, sei letzteres für die wenigsten Nutzer wirklich wichtig. Daher brauche es mehr Unterscheidungen. Beispielsweise, wieviele Stunden lang geschaut wird, oder was für unterschiedliche Inhalte konsumiert werden – etwa wieviele Serien und Filme gesehen werden. Aus seiner Sicht könne das Unternehmen auch überlegen, mit einem Premium-Modell bestimmte Inhalte nur mehr zahlenden Kunden anzubieten, oder aber die Möglichkeit bieten, nur einzelne Genres zu abonnieren.

Flops am laufenden Band

Inwiefern Byrne mit seiner Analyse Recht hat, ist schwierig zu ermitteln. Denn während das Unternehmen nach seiner Preiserhöhung in den USA kaum auf Proteste stieß, erhöhen sich in den letzten Monaten die Beschwerden gegen den Streaminganbieter. So veröffentlicht der Dienst zwar eine Vielzahl an Inhalten, jedoch würde er aber auch Flops am laufenden Band produzieren. (red, 27.3.2019)